Horst Schlämmer endlich im Goldenen Buch

Hape Kerkeling machte „Jrevenbroisch“ bundesweit bekannt. Die Stadt dankt es ihm.

Grevenbroich. Einen solchen Trubel hat der Grevenbroicher Wochenmarkt selten erlebt. Menschentrauben bilden sich, Handykameras werden in die Luft gehalten: Horst Schlämmer alias Hape Kerkeling sorgt mit einem ungewöhnlichen Auftritt in "seiner Heimatstadt" für Aufregung. Zwischen dem Wahlwerbestand der CDU und dem der Linken hat er seinen eigenen Stand platziert. Mit hellbraunen Schirmmützen und Fähnchen wirbt er um die Gunst der Bürger. Die HSP, Horst Schlämmer Partei, solle man wählen, denn sein Ziel im Super-Wahljahr sei es, Bundeskanzler zu werden.

Als "Sohn der Stadt" wird ihm eine große Ehre zuteil: Horst Schlämmer trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein, das fast schon "ein heiliger Gral" sei, in den er seinen "Karl-Hermann" setze, zeigt er sich gerührt. Seine Gefühle seien kaum in Worte zu fassen, röchelt er. "Mein Herz ist bewegt. Ich bin innerlich, aber auch äußerlich bewegt. Das kann man sogar sehen."

Auch Angela Merkel habe sich in das Buch bereits eingetragen, bemerkt Grevenbroichs Bürgermeister Axel Prümm. Damit trifft er genau den Nerv von Horst Schlämmer, denn auch dieser strebt schließlich den Weg nach Berlin an. "Euer Horst wird Bundeskanzler", verspricht Schlämmer. Er werde der erste und wahrscheinlich letzte Bundeskanzler aus Grevenbroich, denn "euer Horst ist ein Macher!" Auch zum Wahlprogramm, für das die HSP stehen solle, kann Horst Schlämmer in seiner üblichen Art Auskunft geben: "Es ist Wahlkampf! Deshalb müsste es sein, etwas mehr von weniger, deshalb treten wir an."

Nach einer Viertelstunde auf dem Marktplatz und einer knappen halben Stunde im Rathaus braust Schlämmer davon. Was bleibt, ist eine große Lücke zwischen zwei Wahlwerbeständen.