Neuss: Emotionen kochen hoch beim Thema Gaspreiserhöhung

SPD und Linke scheitern in Sondersitzung des Stadtrats mit ihrem Widerstand gegen die Erhöhung der Energiepreise.

Neuss. In einer Sondersitzung wurde gestern im Stadtrat über die Gaspreiserhöhungen der Stadtwerke Neuss debattiert. Dabei ging es nicht immer sachlich zu, was nicht nur an der schwierigen Thematik lag, die durch verwirrende Prozentzahlen und unterschiedliche Rechenwege zusätzlich erschwert wurde. Beantragt wurde diese Sitzung von der Fraktion Die Linke, weil zum 1. Oktober die Gaspreise um 1,12 Cent pro Kilowattstunde erhöht werden, wie die SWN-Geschäftsführung bekannt gab.

Die Linke scheiterte mit ihrem Antrag, durch einen Beschluss im Stadtrat die Erhöhung auszusetzen oder zumindest um 50 Prozent zu verringern. Auch ein nachgereichter Antrag der SPD-Fraktion scheiterte trotz Zustimmung der Linken an der CDU-Mehrheit. Darin war zum einen gefordert worden, die Kalkulation der Gaspreise offenzulegen. Zum zweiten sollte der Bürgermeister mit der Geschäftsführung der SWN Maßnahmen entwickeln, um die Gaspreiserhöhung abzufedern.

Eine weitere Forderung war, dass künftig wieder der Aufsichtsrat und nicht die Geschäftsführung über die Energiepreise entscheiden solle. Die CDU, vertreten durch Heinz Sahnen, blieb bei ihrer Meinung, dass die SWN kein "sozialpolitisches, sondern ein wirtschaftliches Unternehmen" sei. Die Neusser seien nicht die Einzigen, die Erhöhungen hinnehmen müssten.