WZ-Talk in Kaarst: Spielplatz für Oma und Opa
Die Kaarster Grünen fordern: Weil die Menschen immer älter werden, müsse man sich Gedanken über andere Formen der Freizeitgestaltung machen.
Kaarst. Knallbunt sind die Spielgeräte. Gelb-rot leuchten sie zwischen ein paar Olivenbäume auf einem staubigen Platz im Park Polvoranca im spanischen Leganes, Auf dem Spielplatz in der Grünanlage vor den Toren von Madrid toben keine Kinder.
Grauhaarige Männer und rundliche Frauen über 60 Jahre turnen an den Geräten, stemmen Gewichte und schwingen die Beine. Es ist der erste Spielplatz für ältere Leute in Spanien.
Solche Projekte gehören mittlerweile in anderen Ländern zum Stadtbild. Es gibt sie auch schon in Deutschland. In Nürnberg ist ein Fitness-Platz für Senioren im Frühjahr 2007 eingerichtet worden, für 370000 Euro wurde in Frankfurt im Herbst des Vorjahres ein generationsübergreifendes Projekt realisiert: der integrative Spielplatz für Senioren und Kinder.
Auch in Düsseldorf wird ein solcher so genannter Mehr-Generationen-Platz diskutiert. Die Viersener Firma Lappset hat sich gar auf Spielplätze für Ältere spezialisiert.
"Aufgrund des demographischen Wandels müssen wir uns Gedanken über zukünftige Projekte der Naherholung, Gesundheitsförderung und Freizeitmöglichkeiten machen", so die Ratsfrau Marianne Michael-Fränzel, die auch die Gruppe der Grünen Alten leitet.
Geht es nach den Vorstellungen der Kaarster Grünen könnte eine solche Anlage bald in der Innenstadt realisiert werden. "Vor über 20 Jahren entstanden in China im Geiste der traditionellen Chinesischen Medizin die ersten Spielplätze dieser Art für das regelmäßige Körpertraining", erläutert der Sprecher der Kaarster Grünen, Mark Michael.
Nach Ansicht der Grünen eignet sich gerade die Kaarster Stadtmitte als Terrain für eine solche moderne Variante eines Trimm-dich-Pfades, dort würden verschiedene Trainingsgeräte auch der körperlichen Fitness dienen - ein Stück wertvolle Prävention für Jung und Alt.
"Heutige Senioren sind aktiv und wollen ihre Gesundheit lange erhalten. Durch regelmäßiges, zielgerichtetes Training lässt sich der Prozess des Nachlassens der körperlichen Fähigkeiten stoppen. Eine Studie aus Finnland zeigt auf, dass 65- bis 81-jährige Testpersonen die regelmäßig an Klettergerüsten und Sprossenleitern trainierten, an Gelenkigkeit, Schnelligkeit und Koordinationsvermögen zunahmen", erklärt Michael-Fränzel.
Der Sport- und Sozialausschuss, Bürgerhaus, befasst sich heute ab 18Uhr mit dem Antrag der Grünen.