Kaarst: Sanierung sprengt Kostenrahmen

Die Renovierung der Dreifachturnhalle wird teurer als erwartet und liegt über 2,5 Millionen Euro.

Kaarst. 2,5 Millionen Euro hat der Stadtrat für die Sanierung der Dreifachturnhalle bewilligt. Fraglich ist, ob das Geld ausreicht. Das beauftragte Planungsbüro Spoha Hürth rechnet derzeit mit 2,6 MillionenEuro. "Wir liegen mit unseren Schätzungen fast immer richtig - zumindest was Neubauten angeht. Bei Sanierungen kann es immer Überraschungen geben", warnt Planer Ulrich Ahlert. Überraschungen gibt es bereits: Würde die Dreifachturnhalle heute so gebaut, bekäme sie keine Genehmigung.

So sind zu wenige Toiletten in dem Gebäude vorgesehen. Das wird sich mit der Sanierung ändern. Für 600 Besucher werden die WC-Anlagen im Untergeschoss erweitert. "Werden mehr als 600 Zuschauer erwartet, finden zum Beispiel Musical-Aufführungen statt, werden wir einen Toilettenwagen aufstellen", sagt die Leiterin des Bereichs Sport und Soziales, Anke John.

Problem: Ein Material- und Lagerraum der Crash Eagles, in dem auch die Banden untergebracht werden, fällt weg. Als Ausgleich ist ein 86 Quadrameter großer Anbau vorgesehen, der kostet etwa 100 000 Euro. Außerdem ist ein separates Behinderten-WC geplant. Überhaupt wird die sanierte Dreifachturnhalle barrierefrei sein. Dazu wird ein Aufzug eingebaut.

"Der Anbau sowie die zusätzlichen WC-Anlagen verteuern die Sanierung. Wir hatten einen Puffer eingebaut", sagt Ahlert. In den 2,6 Millionen Euro sind aber nicht die Kosten für eine Lichtöffnung im Vordach des Eingangsbereich sowie zwei weitere Fenster in der Giebelwand im Foyer zur Sporthalle. "Das ist natürlich Geschmackssache. Das neue Foyer sollte einladend sein und dem Besucher einen Blick auf das Geschehen in der Halle ermöglichen", erklärt Ahlert.

Der Planer weist die Politiker daraufhin, dass die Preise seit Anfang des Jahres um bis zu sieben Prozent gestiegen sind. "Vor allem betrifft das die Baumaterialien sowie Heizung, Lüftung und den Sanitär-Bereich", erklärt Ahlert.

"Wenn man die Kostenaufstellung vom Frühjahr mit der aktuellen vergleicht, dann sind für Elektroinstallationen erst 50 000 und nun 250 000 Euro angesetzt", wundert sich Ingo Kotzian von der CDU. Deshalb fordert die Fraktion, eine Aufstellung und Begründungen, wo es Veränderungen gegeben hat.

In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Bauausschuss wollen sich die Politiker am 21. Oktober mit der Sanierung befassen, um dann dem Rat eine Empfehlung zu geben. Die Planungen könnten im Herbst beginnen, die Ausschreibungen im Winter erfolgen. Die Sanierungsarbeiten würden dann im Frühjahr beginnen.