Neuss: Sportausschuss - Gemeinsamer Antrag der Fraktionen
Bürger sollen in Neukonzeption eingebunden werden, Beratung erneut im Rat am 19. September.
Neuss. "Der Bürgermeister hat die CDU zum zweiten Mal düpiert. Ich halte es für falsch, das Thema in der Sitzung durchpeitschen zu wollen", fand Dieter Zander (Grüne) noch am Anfang der Beratungen im Sportausschuss zum Jahnstadion. Doch es kam anders: Denn letztlich einigten sich die Fraktionen auf einen gemeinsamen Antrag für die Ratssitzung am 19. September, in der dann inhaltliche und formelle Anforderungen zum Werkstattverfahren diskutiert werden sollen. Der Antrag im Einzelnen:
Punkt 1: Die Aktivitäten der Fußballvereine sollen am Sportpark Konrad-Adenauer-Ring gebündelt werden, unter Einbeziehung der Verlagerung des VfR aus dem Industrie- und Gewerbegebiet.
Punkt 2: Mit der Konzentration der Leichtathletik auf die Ludwig-Wolker-Anlage soll eine deutliche Verbesserung in Richtung moderner Sportstätten erreicht werden. Auch eine Aufwertung der Leichtathletik-Anlagen im Jahnstadion will die Verwaltung prüfen.
Punkt 3: Die TG Neuss soll ausreichenden Platz für ein neues Sportzentrum im Jahnstadion erhalten, über dessen Lage soll der Sport- und Planungsausschuss beraten.
Punkt 4: Die TG Neuss mit etwa 5200 Mitgliedern soll im Sportzentrum auch die Gelegenheit für Schul-, Behinderten- und Seniorensport bieten.
Punkt 5: Die Flächen oder Anlagen der Vereine Schwarz-Weiß und Blau-Weiß Neuss sollen unangetastet bleiben.
Punkt 6: Eine Wohnbebauung an der Jahnstraße und auf dem Hauptfeld wird es nicht geben, es soll ein bedarfsorientiertes Stadion entstehen.
Punkt 7: Die Finanzierung der Neugestaltung muss sichergestellt sein. Im Rahmen eines Werkstattverfahrens sollen die Neusser einbezogen werden.
Empört reagierte Frauke Arndt, Sprecherin der Initiative "Rettet das Jahnstadion", am Mittwoch auf die Vorlage der Fraktionen. "Der Antrag ist eine Abstrafung an die Bürger. Die Fläche, auf der das Sportzentrum der TG errichtet werden soll, darf nicht schon vorher festgelegt werden", meint Arndt. "Das ist aber geschehen, da ja die Tennisplätze unangetastet bleiben sollen. Das riecht fast schon nach einem Deal."