Noch bis Sonntag sind rund 500 vietnamesische Buddhisten in Neuss versammelt, um zu meditieren, Vorträgen von Gelehrten auch aus Übersee zu lauschen und die nie versiegenden Weisheiten Buddhas zu verinnerlichen. Zentrum ist die Gesamtschule an der Erft, organisiert hat das Treffen der Neusser Gia Phuoc Nguyen, der bei der Stadt als Bauleiter im Technischen Gebäudemanagement arbeitet.

Wenn Thich Nhu Dien, der mit der Pagode Vien Giac in Hannover eines der größten buddhistischen Glaubenszentren in Europa gegründet hat, versucht, dem Laien die wichtigsten Grundsätze des Amitabah-Buddhismus zu erläutern - etwa die angestrebte Wiedergeburt im reinen Land Sukhavati -, dann lächelt der 61-Jährige nachsichtig, wenn er die Verwirrung im Gesicht seines Gegenübers erkennt.

Doch auch das ist ihm ein Anliegen: den interreligiösen Dialog und das Verständnis für die verschiedenen Kulturen in Deutschland zu fördern. Dazu gehört auch, dass die vielen Teilnehmer des Buddhistentages in der knapp bemessenen Freizeit Neuss näher kennenlernen.

"Wir leben in ganz Europa verstreut und müssen uns integrieren. Es ist aber wichtig, dass man sich zumindest in der Familie seiner Herkunft und Kultur bewusst bleibt - und sich bei Treffen wie hier in Neuss austauschen kann", sagt Thich Nhu Dien. Glücklich ist der Abt, dass es an Nachwuchs nicht mangelt. "Wir Alten sterben alle irgendwann. Da ist es wichtig, dass sich auch unsere Kinder dem Glauben zuwenden."

“ Zur Abschlusszeremonie am Samstag ab 15 Uhr in der Gesamtschule an der Erft, Aurinstraße 59 in Neuss, sind auch Zuschauer eingeladen.