RWE: Frimmersdorf hat Zukunft

Bekenntnis zur Braunkohle: Kraftwerk könnte Forschungsstandort werden.

Rhein-Kreis Neuss. "Wir haben klare Erwartungen, dass RWE auch hier vor Ort etwas Neues schafft - und diese Erwartungen melden wir frühzeitig an", sagt SPD-Landratskandidat Rainer Thiel. Zu einem Gespräch über die Perspektiven des Energiestandorts Grevenbroich hatte sich die Kreispartei jetzt mit Vertretern von RWE im Alten Schloss getroffen.

Auf der Tagesordnung standen das Kraftwerkserneuerungsprogramm, der Standort Frimmersdorf und weitere Planungen von RWE. An der Runde nahmen die Betriebsräte des Tagebaus Garzweiler sowie der Kraftwerke Neurath und Frimmersdorf teil. Ein positives Signal wurde ihnen mit auf den Weg gegeben: Frimmersdorf soll Kraftwerksstandort bleiben.

Der Plan: RWE wird alle 150 Megawatt (MW)-Blöcke abbauen, sodass in Frimmersdorf lediglich zwei 300 MW-Blöcke stehen bleiben. Frühestens ab 2016, mit Abschluss der Arbeiten in Niederaußem, wird dann hier aufgerüstet.

Nach Ansicht der Sozialdemokraten soll Frimmersdorf ein Forschungsstandort werden, denn damit könnte positive Resonanz in der Bevölkerung hervorgerufen werden. "Die Akzeptanz steht auf Messers Schneide", sagt SPD-Bürgermeisterkandidat Bernhard Pollmeyer. "Ohne sie wäre eine solche Investitionsentscheidung nicht möglich."

Mehr Zustimmung könnte durch weitere Plätze im Projekt "Ich pack das" von RWE gewonnen werden. Es gibt junge Erwachsene, die keine Ausbildungsstelle gefunden haben, eine zweite Chance. Fördergelder für solche Programme verspricht dabei das Konjunkturpaket II. "Außerdem könnten Jobs im Maschinenbau geschaffen werden, denn RWE produziert Komponenten für Kraftwerke inzwischen wieder vor Ort und nicht in Osteuropa", weiß Thiel.

Bei ihrem nächsten Termin wird sich die Partei mit den erneuerbaren Energien beschäftigen. Trotzdem bleibt der Braunkohleabbau ein wichtiger Faktor. "Die Stellen von 20 000 Mitarbeitern hängen davon ab", weiß Hubert Esser, SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis 109. "Deswegen geben wir ein klares Bekenntnis zur Braunkohle ab."