Geburtstag: Eine Familie baut auf Holz
Die Zimmerei Masannek feiert 75. Geburtstag. Heute führt der Enkel des Gründers den Betrieb.
<strong>Haßlinghausen. Rainer Masannek fährt noch eine letzte Runde mit der Kehrmaschine durch die Werkstatt, bevor die Bierzeltgarnituren aufgestellt werden. Schick machen für das Jubiläum heißt es in der Zimmerei Masannek am Glashüttenplatz, wo am Freitag unterm natürlich selbst gezimmerten Hallendach mit mehr als 100 Gästen der 75. Firmengeburtstag gefeiert wird. Seit drei Generation baut die Familie buchstäblich auf Holz. Zuerst der Großvater in Masuren, dann Papa Werner in Haßlinghausen und seit gut einem Jahrzehnt auch der Sohn.
"Man wächst da so rein", sagt der 44-Jährige, der schon mit 13, 14 im Betrieb seines Vaters kleinere Arbeiten übernahm, bevor er seine Zimmermannslehre machte. Im gleichen Alter war Werner Masannek für seinen Vater Johann bereits vollwertige Arbeitskraft gewesen. "Einen Angestellten konnte er sich 1949 nicht leisten", erinnert sich Werner Masannek (70), der mit seinem Vater damals noch mit dem Bollerwagen zu den Baustellen zog.
Der Fuhrpark hat sich längst vergrößert, die Werkstatt ist gut ausgestattet, die Hauptarbeit ist aber die Gleiche gleich geblieben. "In erster Linie bauen wir Dach-stühle, auch wenn sich das Geschäft in den vergangenen Jahren von kompletten Neubauten eher zu Ausbauten, Anbauten und Sanierungen verlagert hat", berichtet Rainer Masannek.
Vater Werner schaut immer mal rein - die ganze Familie wohnt schließlich nebenan unter einem Dach - und macht mit Begeisterung Urlaubsvertretung, wenn sein Sohn zu Ostern, wenn die Auftragslage es am ehesten erlaubt, mal zwei Wochen Ferien einschiebt. Auch wenn schnell mal eine Ladung Holz mit dem Gabelstapler abgeladen werden muss, ist der Senior gerne noch zur Stelle. Seine Frau Christa hat früher die Buchführung gemacht, die inzwischen Schwiegertochter Jutta erledigt.
Anfänge 1932 gründete Johann Masannek im masurischen Sensburg eine Zimmerei. Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete die Familie zunächst nach Dänemark, kam nach der Internierung nach Westdeutschland , wo der Vater einst in Gelsenkirchen Bergmann gewesen war.
Umzüge 1949 begann Johann Masennek zunächst in Linderhausen wieder als selbstständiger Zimmermann, 1965 wurde der Sitz nach Hiddinghausen, 1970 an den Glashüttenplatz verlegt, wo damals noch der Haßlinghauser Bauhof beheimatet war. Im selbsten Jahr übernahm Werner Masannek das Geschäft, wurde 1974 auch Eigentümer des Grundstücks. Sein Sohn Rainer führt den Betrieb seit 1994, hat derzeit drei Mitarbeiter.