Schees Kinder setzen auf Kneipp

Kindergarten: Natur- und Gesundheitslehre werden in Schee früh vermittelt, demnächst auch mit Zertifikat und Kneipp-Becken.

Schee. Kneipp’sche Güsse oder Tautreten sind im städtischen Kindergarten Schee schon seit fünf Jahren ein fester Bestandteil des Erziehungsprogramms. Damals machte Erzieherin Cornelia Mühlböck in Bad Wörishofen eine Fortbildung zur Gesundheitserzieherin mit. "Man muss die Ellenbogen ins Wasser tauchen und bis drei zählen", erklärt Malte aus der Elefantengruppe von Cornelia Mühlböck, die Anwendung, die ihn besonders beeindruckt hat. "Damit wir keine Erkältung kriegen", ergänzt Robin, den alle wegen seiner klugen Sprüche nur Professor nennen.

Tatsächlich sind die Kinder in der Elefantengruppe im Winter seltener krank als ihre Altersgenossen in den anderen drei Gruppen der Einrichtung, die nicht so häufig in den Genuss der Kneipp’schen Anwendungen in Waschbecken oder Plastikwännchen kommen. Deshalb will man das Konzept in Schee jetzt Hand in Hand mit dem Kneipp-Verein Sprockhövel ausweiten und das Siegel "Kneipp-Kindergarten" erwerben.

"Im November gibt hier es zwei Wochenendseminare, um alle unsere Erzieherinnen fortzubilden, und danach vor allem die Wasseranwendungen für alle Kinder zu intensivieren", erklärt Kindergartenleiterin Brigitte Mentfewitz-Tegelhütter. Um das Zertifikat Kneipp-Kindergarten zu erhalten, muss die Einhaltung Kneipp’scher Prinzipien danach 18 Monate dokumentiert und stets neu nachgewiesen werden.

Ein Vorhaben, das in Sprockhövels inzwischen größtem Kindergarten schon lange besteht. Jetzt kam eine Spende der AVU zu Hilfe, die 2000 Euro aus dem Förderprogramm Junges EN (siehe Kasten) für die Kneipp-Idee gibt. 1000 Euro, die ebenfalls für den Bau eines Kneipp-Beckens im Außenbereich verwendet werden sollen, steuerte die Sparkasse Sprockhövel bei. Mit 300 Euro unterstützt der Sprockhöveler Kneipp-Verein die Fortbildung.

"Wer als Kind bereits Natur- und Gesundheitserfahrungen gemacht hat, ist für die Kneipp’schen Ideen als Erwachsener empfänglicher", begründete die Vereinsvorsitzende Walli Stock die Spende. Außerdem könne sie sich gut vorstellen, im Kindergarten auch öffentliche Veranstaltungen zu machen, möglicherweise das künftige Kneipp-Becken mitzunutzen.

"Wir würden aber gerne auch weitere Einrichtungen für unsere Idee gewinnen", sagt Walli Stock vom Kneipp-Verein.