Hauptschule: Erstmals keine fünfte Klasse

Im kommenden Jahr will die Stadt in den Grundschulen verstärkt Werbung machen.

Niedersprockhövel. Fast gleichzeitig mit der Meldung von der besonderen Auszeichnung im Wettbewerb „Starke Schule“ verbreitete sich die Nachricht, dass die Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel zum Beginn des kommenden Schuljahrs keine Eingangsklasse der Jahrgangsstufe fünf einrichten kann. „Wir hatten zu wenig Anmeldungen für das nächste Schuljahr. Dabei bietet das kleine System unserer Schule große Vorteile“, sagt Schulleitern Christiane Albrecht.

Mindestens 18 Kinder hätten sich anmelden müssen, am Ende der Anmeldefrist waren es nur elf — und ein längeres Warten auf Nachzügler war nicht möglich. „Wir mussten gegenüber den Eltern, die ihre Kinder schon angemeldet hatten, fair sein und konnten die Entscheidung nicht länger herauszögern“, sagt Bürgermeister Klaus Walterscheid.

Grundsätzlich ist der Verzicht auf eine Eingangsklasse nicht schädlich für den Bestand der Schule. Wenn im darauffolgenden Schuljahr wieder eine fünfte Klasse gebildet wird, kann der Betrieb normal weiterlaufen.

Vor allem zwei Gründe haben aus Sicht von Bürgermeister Walterscheid zu der aktuellen Situation geführt. Wegen der allgemein zurückgehenden Schülerzahlen nehmen die anderen Schulen mehr Kinder mit Hauptschulqualifikation auf. Außerdem trage auch die Diskussion über das Gutachten zur Schulentwicklung (die WZ berichtete) dazu bei, Eltern hinsichtlich der Zukunft der Hauptschule Niedersprockhövel skeptisch zu machen. So könne sich die Schließungsdiskussion zur selbsterfüllenden Prophezeiung entwickeln.

In den nächsten Monaten werde man die Eltern der Viertklässler in den Grundschulen deutlicher auf die Vorteile der Schule hinweisen. „Wir werden uns anstrengen — auch weil es keine Alternative gibt“, zeigt sich das Stadtoberhaupt kämpferisch.