Das Ehepaar Abé stellt sich in Cronenberg zur Wahl
Wird SPD-Frau Ursula Abé in den Rat gewählt, legt sie ihr Amt in der Bezirksvertretung nieder.
Wuppertal-Cronenberg. In der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg taucht der Name Abé derzeit gleich zweimal auf. Das könnte sich nach der Kommunalwahl ändern. Denn Ursula Abé (53), stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, kandidiert für die SPD nicht nur für die künftige BV, sondern auch für den Stadtrat.
„Sollte ich in den Rat gewählt werden, dann werde ich mein Amt in der Bezirksvertretung niederlegen müssen, weil es in der Tradition der SPD keine Doppelmandate gibt“, sagt sie.
Für ihren Ehemann Hans-Peter Abé (61), SPD-Fraktionsvorsitzender in der BV Cronenberg, stellt sich diese Frage nicht. Er stellt sich nicht für den Rat zur Wahl, sondern will seine Arbeit in der Bezirksvertretung fortsetzen, der er seit 1999 angehört.
Ursula und Hans-Peter Abé stellen der BV Cronenberg für die zurückliegenden fünf Jahre ein gutes Zeugnis aus. Die CDU verfügt in Cronenberg über sechs Sitze, die SPD und Grünen jeweils über drei sowie FDP, WfW und Linke je über einen Sitz. Die Zusammenarbeit zwischen den Parteien sei sehr sachbezogen gewesen, die meisten Beschlüsse seien einvernehmlich getroffen worden.
Verständnis zeigen die Eheleute Abé für die Ankündigung des SPD-Unterbezirksvorsitzenden Dietmar Bell, die Zusammenarbeit mit der CDU in der großen Kooperation aufzukündigen und eine rot-grüne Regierungskoalition anzustreben. „Die Zusammenarbeit der großen Parteien ist immer nur über einen gewissen Zeitraum möglich“, sagt Hans-Peter Abé.
Die Cronenberger Politik sei vor allem von Sachfragen bestimmt: Der Einzelhandel müsse gestärkt werden, es bestehe die Sorge, dass „das Dorp immer mehr ausstirbt“. Wichtig sei die Umsetzung der Denkmalsatzung für Cronenberg. „Inklusion wird immer mit Bildung und Ausbildung in Verbindung gebracht, aber sie bedeutet viel mehr“, sagt Ursula Abé und verweist auf das Ziel, Barrierefreiheit in Cronenberg zu schaffen. Der Bau einer Sporthalle in zentraler Lage bleibe der Wunsch aller Fraktionen.
Besorgt ist das Ehepaar wegen der zu erwartenden geringen Wahlbeteiligung. „Der Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde könnte für ein breites Spektrum kleiner Gruppierungen sorgen. Große Sorgen macht mir die AfD, die mit Themen, die gar nichts mit der Kommunalwahl zu tun haben, punkten will“, sagt Hans-Peter Abé.