Fortuna siegt mit Mühe 1:0 gegen den FSV Frankfurt

Düsseldorf. Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte deutlich klar gemacht, dass es keine Ausflüchte mehr geben dürfe unter seinen Zweitliga-Fußballern. Nach vier Spielen ohne Sieg und dem Tiefpunkt beim 1:2 bei Hansa Rostock sollte sich das Düsseldorfer Team am Dienstagnachmittag gegen den FSV Frankfurt entsprechend anders präsentieren.

In der ersten Hälfte gelang das kaum, erst durch den Treffer des eingewechselten Ranisav Jovanovic (55.) kamen die Gastgeber auf die Siegerstraße und siegten am Ende mit 1:0 (0:0) gegen die abstiegsgefährdeten Gäste. Norbert Meier hatte seinen Worten Taten folgen lassen und seine personelle Besetzung mächtig durcheinander gewirbelt.

Unter anderem fand sich Sascha Rösler, immerhin bester Torschütze der Saison, auf der Bank wieder. Auch Ranisav Jovanovic durfte sich trotz zuletzt starker Leistung nicht über einen Platz in der Start-Elf freuen, und Sascha Dum kassierte mit seinem Ersatzbank-Platz die Quittung für seine schwache Leistung als Linksverteidiger in Rostock.

Dafür bekamen Christian Weber in der Abwehrreihe — Tobias Levels rückte auf die linke Seite — und Ken Ilsö in der Offensive eine erneute Bewährungschance, nachdem sie die jüngsten eher ungenutzt hatten verstreichen lassen. Überraschend stand auch Thomas Bröker in der ersten Elf, obwohl er nach überstandener Innenbanddehnung im Knie erst kürzlich wieder zur Mannschaft stieß. Zudem kehrte Andreas Lambertz nach abgesessener Gelb-Sperre ins Team zurück — erstmals seit vier Begegnungen musste Meier keinen gesperrten Fortunen ersetzen.

Als ob sie unter der „gelben Seuche“ gelitten hätten, präsentierten sich die Gastgeber zum ungewöhnlich frühen Anstoßtermin (17.30 Uhr) in der Düsseldorfer Arena von Beginn an nicht mehr als bemüht um Wiedergutmachung. Nicht wenige Fans erwarteten aber nicht nur einen Sieg, sondern bitteschön einen überzeugenden. Dass nur 25 107 Fans in der Arena waren, musste nicht unbedingt an den gezeigten Leistungen gelegen haben, vielmehr an der mangelnden Attraktivität des Gegners und des frühen Beginns an einem Tag in der Woche.

Immerhin waren rund 40 FSV-Anhänger dabei, die wie die übrigen Zuschauer eine ziemlich ereignisarme erste Viertelstunde sahen. Anschließend schafften es die Gastgeber immerhin mal in de Strafraum, mehr als ein paar Halbchancen sprangen dabei aber auch nicht heraus.

Etwas wirklich Brisantes war auch nach einer halben Stunde nicht geschehen, beide Teams neutralisierten sich fast. Als Lambertz etwas unbeholfen mit dem Ball ins Tor-Aus gestolpert war, gab es erste Pfiffe der Unzufriedenheit, die auch die tapfere Dauer-Anfeuerung des harten Fan-Kerns nicht mehr übertönen konnte.

Zumindest wagte es Ken Ilsö mal aus 18 Metern mit einem Flachschuss (36.), der aber vorbei kullerte. Ebenfalls schon gefährlicher war der Kopfball von Assani Lukimya nach einer Ecke (38./knapp drüber). Allerdings hatten die Gäste auch das Selbstbewusstsein mitgebracht, Fortuna-Konkurrent FC St. Pauli ein paar Tage zuvor drei Treffer in 20 Minuten eingeschenkt zu haben (Endergebnis: 3:3).

Da sorgte das Zwischenergebnis der Paulianer (0:1 gegen Union Berlin) gegen Ende der ersten Hälfte schon für mehr Applaus von den Rängen als jede andere Szene auf dem Rasen. Abgesehen vielleicht vom Beifall für Wolf Werner anlässlich des Glückwunsches zum 70. Geburtstag (Ostersonntag) via Großbildleinwand.

Zur Pause fiel Meiers Maßnahme entsprechend drastisch aus: Stürmer Jovanovic kam für Mittelfeldspieler Adam Bodzek in die Begegnung. Ein klares Signal — auch wenn sich in der taktischen Formation nicht viel änderte. Oliver Fink rückte neben Lambertz ins zentrale defensive Mittelfeld, Bröker auf die linke Seite und Jovanovic in die zentrale Sturmposition.

Die Hoffnung auf neue Impulse erfüllte sich zunächst nicht, bis Jovanovic nach einem Eckball durch Ilsö (es war der achte des Spiels) hochstieg und zum 1:0 (55.) einköpfte. Erneut Jovanovic war es, der mit einem 22-m-Schlenzer FSV-Torwart Patrick Klandt zu einer Glanzparade zwang (61.). Die nötige Sicherheit fehlte aber nach wie vor gegen die „kleinen“ Frankfurter, die sich recht anständig gegen die drohende Niederlage stemmten.

Da waren Webers Schuss von der Strafraumgrenze und Maximilian Beisters gefährlicher Versuch gegen den stark haltenden Klandt nicht nur wohltuend für die Fans-Seele (69.), sondern steigerten auch nach und nach das Selbstbewusstsein beim Tabellendritten, der sich am Ende auch über die Pfiffe des Unparteiischen nicht wirklich beklagen konnte. Am Ende war der Relegationsplatz verteidigt vor dem schweren Auswärtsspiel am kommenden Montag bei Dynamo Dresden (20.15 Uhr).