WSV ist gegen Stuttgart in der besseren Position

Sieg in Paderborn verschafft Luft im Abstiegskampf. Am Freitag (Anstoß 19 Uhr) sind die Stuttgarter Kickers zu Gast im Stadion am Zoo.

Wuppertal. An den letzten Besuch der Stuttgarter Kickers hat der Wuppertaler SV keine guten Erinnerungen. Als die "Blauen" am 3. Mai 1994 im Stadion am Zoo mit 1:0 gewannen, war dies gleichbedeutend mit dem Abstieg des WSV aus der 2. Liga.

Diesmal droht eher dem Verein vom Degerloch der Absturz. Nach zwölf Spielen ist das Team von Trainer Edgar Schmitt immer noch sieglos (fünf Unentschieden und sieben Niederlagen). Allerdings zeigte die Mannschaft zuletzt große Moral, holte gegen den VfB II nach einem 1:4 noch ein 4:4 und am Dienstag gegen Union Berlin nach einem 0:2 noch ein 2:2.

"Wir sind erneut nach einem Rückstand zurückgekommen. Das zeigt, dass wir immer fitter und besser werden. Ich sehe uns auf einem guten Weg und bin überzeugt, dass wir uns in Wuppertal erfolgreich präsentieren", sagt Schmitt."

WSV-Trainer Christoph John hat die Kickers beobachten lassen und zeigt Respekt vor dem schwäbischen Kampfgeist. "Meine Spieler sollten nach den jüngsten Ergebnissen gewarnt sein. Einen Grund zum Schlendrian gibt es gegen die Stuttgarter jedenfalls nicht."

Es gibt wohl aber auch keinen Grund, das Paderborner Erfolgsrezept im eigenen Stadion aufzugeben. Beim 1:0-Sieg gegen den Aufstiegsfavoriten verstärkten Björn Weikl und Stefan Markolf als variable Außenverteidiger die Dreier-Abwehrkette (Stuckmann, Schäfer, Barg).

So könnte die Defensivformation des WSV auch am Freitag aussehen. "Wenn man auswärts punktet, nimmt man sich den Druck für das Heimspiel", beschreibt John den psychologischen Vorteil nach dem Überraschungserfolg.

Im Vergleich zu den Kickers, die nur mit Siegen aus dem Tabellenkeller kommen können, ist der WSV in einer vergleichsweise komfortablen Position. Am Ende der englischen Woche, die mit zwei Siegen bisher optimal gelaufen ist, werden aber alle Spieler auf die Zähne beißen müssen. "Wir werden die letzten Trainingseindrücke abwarten müssen. Eine Pause könnten alle gut gebrauchen, aber die werden wir uns erst Weihnachten gönnen", sagt John.

Nermin Celikovic und Mike Rietpietsch werden vermutlich noch etwas Geduld auf der Bank aufbringen müssen, weil Salih Altin seine Aufgaben gut erledigt. Jan Hammes und Marco Neppe nehmen wieder am Mannschaftstraining teil.

"Jan Hammes freut sich wie ein Kind, dass er wieder mitkicken kann. Wir halten die Luft an, dass es keinen Rückschlag gibt. Marco Neppe ist in seinen Aktionen noch sehr vorsichtig. Beide werden noch einige Zeit brauchen", lautet die "Diagnose" von Christoph John.

Auch ein Einsatz in der U23 beim SV Hönnepel-Niedermörmter kommt für beide Spieler noch nicht infrage.