Meinung Flüchtlingsamts-Chef - Ein hartes Stück Arbeit

Die Entscheidung ist sinnvoll, in der jetzigen Situation mit Hunderttausenden Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, einer Person bei der Arbeitsintegration eine Schlüsselrolle zukommen zu lassen.

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Frank-Jürgen Weise ist ein Profi, ein Mann des konsequenten Handelns, hoffentlich einer für neue Ideen. Er wird nun zusätzlich einen der schwierigsten Jobs übernehmen, den die Republik derzeit zu vergeben hat. Das wird ein hartes Stück Arbeit für Weise.

Eine viel engere Verzahnung von Bundesagentur für Arbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist freilich dringend geboten. Vizekanzler Sigmar Gabriel hat es gestern nach dem Treffen der Allianz für Aus- und Weiterbildung auf den Punkt gebracht: Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen „ist Sprache, Sprache, Sprache und Arbeit, Arbeit, Arbeit“. Klingt simpel, ist aber absolut richtig. Die Menschen, die ins Land kommen und die bleiben dürfen, müssen so zügig wie möglich in Ausbildung und Erwerb gebracht werden. Darauf drängt nicht nur die Politik, das will auch die Wirtschaft, die nach Fachkräften sucht und Lehrstellen nicht besetzen kann.

Das ist auch gesamtgesellschaftlich notwendig. Es entschärft Konflikte, wenn Menschen sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Außerdem zahlen sie Steuern und Sozialbeiträge. Wobei eines auch klar gesagt werden muss: Unter den Flüchtlingen sind gewiss nicht nur Ärzte, Architekten oder Ingenieure. Viele werden dabei sein, die keine Ausbildung haben, die nicht lesen oder schreiben können. Sie müssen besonders in den Fokus genommen werden. Dies alles zu organisieren und zu managen, ist nun Weises Aufgabe.