Meinung Gewalt an Schulen - Gebauers richtiger Ansatz

Meinung · Ganz richtig hat Gebauer konstatiert, dass Gesellschaft und Politik für die Sicherheit in Schulen verantwortlich sind. Denn spätestens seit dem Messermord in Lünen ist Gewalt an Schulen kein Tabuthema mehr.

Nordrhein-Westfalens Schulministerin Gebauer (FDP) stellt am Freitag in Düsseldorf einen «Aktionsplan gegen Diskriminierung und Gewalt an Schulen» vor.

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Aktionsplan der NRW-Bildungsministerin zeigt, dass sie Nägel mit Köpfen machen will. Sie will die Missstände und Auswüchse an Schulen eindämmen. Denn spätestens seit dem Messermord in Lünen ist Gewalt kein Tabuthema mehr. 154 neue Stellen sind ein hehres Ziel. Doch sie zur Verfügung zu stellen, ist das eine, sie mit qualifiziertem Personal zu besetzen, das andere. Das wird die erste Hürde in der Umsetzung sein.

Ganz richtig hat Gebauer konstatiert, dass Gesellschaft und Politik für die Sicherheit in Schulen verantwortlich sind. Geben doch die allermeisten Eltern ihre Kinder dort in der Annahme hin, dass sie fürsorglich behandelt werden. Dass sich ihre Schützlinge wegen Mobbing, Prügeleien und Diskriminierung oft gar nicht auf das Lernen konzentrieren können, wissen viele Eltern nicht. So sind auch Lehrkräfte in der Pflicht.

Ein Kommentar von Fatima Krumm.

Foto: FK

Jede Art von Gewalt, ob analog oder digital, ob physisch oder verbal muss gemeldet werden. Keine einzige Tat darf als unbedeutend abgetan werden. Längst resignierende und kapitulierende  Lehrkräfte können mit dem Wissen um konkrete Unterstützung neuen Mut fassen, Gewalt aus dem Schulalltag zu verbannen und sich wieder auf das Unterrichten zu konzentrieren.

Dass demokratische Grundwerte und friedvoller Umgang ebenfalls in den Unterricht gehören, zeigt der Plan aber auch. Selbstverständlich ist heutzutage nichts mehr. Zu divers sind die Hintergründe der Schülerschaft.  Was sie zu Hause erleben, tragen sie in die Schulen – wie schulische Erlebnisse nach Hause. Somit ist das Elternhaus ein weiterer Ansatzpunkt für die neuen Kräfte, um respektvolle Bürger aus dem Nachwuchs zu machen. Denn der Mikrokosmos Schule ist das Abbild der Gesellschaft von morgen.