Kommentar Mord an Walter Lübcke - Gibt es wirklich kein Netzwerk?

Ja, der Mord an Walter Lübcke hat einen rechtsterroristischen Hintergrund. Nein, Hinweise auf ein Netzwerk des rechten Terrors gibt es nicht. Sagt die Bundesanwaltschaft.

 Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen im Fall des erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke übernommen.

Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen im Fall des erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke übernommen.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Die Bundesanwaltschaft. sollte deutlicher als bisher dazu sagen, dass es sich um vorläufige Erkenntnisse handelt. Denn angesichts der vielfältigen Kontakte des Hauptverdächtigen Stephan E. in die gewaltbereite rechte Szene scheint die These vom Einzeltäter wenig wahrscheinlich zu sein. Lübcke wurde regelrecht hingerichtet. Das erhärtet den Verdacht, dass es sich um organisierten rechten Terror handelt. Ob dem so ist, muss die Bundesanwaltschaft prüfen. Sehr genau prüfen.

 Ein Kommentar von Rolf Eckers.

Ein Kommentar von Rolf Eckers.

Foto: Sergej Lepke

Denn leider gibt es in diesem Land beim rechten Terror Extremfälle staatlichen Versagens. Nicht nur mit Blick auf die NSU-Terrorzelle. Beim Bombenattentat auf dem Münchner Oktoberfest 1980 mit zwölf Toten und mehr als 200 Verletzten sind die rechtsextremen Hintergründe bis heute nicht geklärt.