Meinung Weiterverkauf von Tickets - Klare Lösung finden
Die aktuelle Regelung zum Weiterverkauf von Tickets ist verwirrend und nicht nachvollziehbar. Sicher ist es richtig, dass Fußball-Vereine dem Kunden nicht verbieten können, gekaufte Tickets weiterzuverkaufen.
Denn ist man krank oder verhindert, sollte man als Kunde nicht den Schaden haben. Auch dass man zum Verkauf ein Online-Portal nutzt, darf nicht ausgeschlossen werden, erhöht es doch die Wahrscheinlichkeit, das nicht gebrauchte Ticket loszuwerden.
Wenn aber bei einem so begehrten Spiel wie dem Pokalhit am kommenden Dienstag (Düsseldorf gegen Gladbach) direkt nach der Vorverkaufsphase im Internet Tickets für den fünffachen Preis auftauchen, ist das nur schwer vermittelbar — vor allem gegenüber den Fans, die im normalen Verkauf keine Eintrittskarte mehr bekommen haben. Klar, dass die Fans ihren Verein in die Pflicht nehmen und ihn auffordern, einen derart unfairen Verkauf zu unterbinden. Dass die Verantwortlichen kaum Handhabe gegen den Weiterverkauf von stark überteuerten Karten haben, ist fragwürdig. Denn es geht hierbei nicht einfach darum, die alleinige Macht über den Ticketverkauf zu haben, sondern auch darum, gegenüber den Fans Verantwortung zu übernehmen und — wie es in Fortunas AGB heißt — die „auch unter Berücksichtigung von Fanbelangen und sozialen Aspekten entwickelte Preisstruktur“ aufrecht zu erhalten.
Um einen privaten, also erlaubten, Verkauf von einem gewerblichen zu unterscheiden, sollte der Verkaufspreis eine größere Rolle spielen. Es ist nicht gerechtfertigt, dass eine Privatperson ihr Ticket für 66 statt für 13 Euro weiter verkauft. Die Regeln, in welchen Fällen ein Weiterverkauf erlaubt ist und in welchen nicht, müssen klarer sein. Am besten wäre es, wenn die Verbraucherzentrale solche Fälle per Abmahnung vor die Gerichte bringt und diese dann Klarheit schaffen, was erlaubt ist und was nicht.