Bildung in der Landeshauptsadt Dozenten im Ganztag werden von August an besser bezahlt

Düsseldorf · Nach mehr als zehn Jahren steigen die Honorare von Dozenten im Offenen Ganztag. Die Schulen haben zunehmend Probleme, diese Kräfte zu gewinnen oder zu halten.

Auch Annette Müller gehört zu den OGS-Dozenten. Sie spricht mit Blick auf die neuen Honorare von einem Schritt in die richtige Richtung.

Foto: Döring, Olaf (od)

Nach mehr als zehn Jahren werden die Honorare für die Dozenten im Offenen Ganztag von August an erhöht. Auch wenn es der Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause aus Zeitgründen nicht mehr bis zur Abstimmung geschafft hat. „Wir holen das Votum nach der Sommerpause nach, die Zahlung der neuen Honorare erfolgt dann rückwirkend zum Schuljahresbeginn“, sagt CDU-Ratsherr Stefan Wiedon.

Wer über die höchste Qualifikationsstufe (Studium, Berufsausbildung) verfügt, soll dann ab August 35 statt bislang 28 Euro pro Stunde erhalten. Vor allem Künstler, Musiker und Kreative, die die Bildungsangebote in den Schulen umsetzen, hatten die seit mehr als zehn Jahren unveränderte Bezahlung kritisiert. Einige Kräfte hatten deshalb ihr Engagement in letzter Zeit reduziert, andere sich sogar ganz aus der OGS zurückgezogen. Mit der Folge, dass es für die Schulen immer schwieriger wird, überhaupt noch Dozenten zu finden. Vor diesem Hintergrund will die schwarz-grüne Mehrheit nun den Weg für eine Erhöhung ebnen. Die SPD, die 45 Euro beantragt hatte, und ihre Unterstützer werden sich mit dieser Forderung voraussichtlich nicht durchsetzen. Vertreter der Dozenten begrüßen die Entscheidung als Schritt in die richtige Richtung. „Künftig sollte es aber regelmäßige Erhöhungen der Honorare geben“, sagt Tobias Gerstner, der als Bildhauer Kurse anbietet und für einen Teil der OGS-Dozenten spricht.

Auch müsse das Entgelt je Unterrichtseinheit mittelfristig über 40 Euro liegen. „Jedenfalls dann, wenn die Verträge im Kern unverändert bleiben, also die Vor- und Nachbereitungszeiten bei der Abrechnung nicht berücksichtigt werden“, so der Künstler. Clara Gerlach, Bürgermeisterin und Kulturexpertin der Grünen, war es wichtig, das Projekt bereits für das kommende Schuljahr umzusetzen.

Dass bis zu nächsten Erhöhung der Honorare noch einmal mehr als ein Jahrzehnt vergeht, schließt sie aus. „Das geht gar nicht und darf sich nicht wiederholen.“

(jj)