Instagram-Foto-Challenge Die „berühmteste Bank Düsseldorfs“ ist jetzt regenbogenfarben

Düsseldorf · Das #ItterBankBattle gibt es auf Instagram seit einigen Jahren. Was dahinter steckt und warum eine der bekanntesten Bänke der Stadt seit kurzem ganz anders aussieht.

Die laut Instagram berühmteste Bank Düsseldorfs ist ein beliebtes Fotomotiv von Alexander Willich, Daniel Kasimirovicz und Stevie Sturm (von links).

Foto: Döring, Olaf (od)

An der Verbindungsstraße Am Steinebrück zwischen Himmelgeist und Itter steht – eigentlich recht einsam – eine Sitzbank. Früher sah sie aus, wie jede andere Bank, recht schmucklos, leicht ausgeblichenes Holz. Inzwischen leuchtet sie in bunten Regenbogenfarben und trägt eine Plakette: „Diese Bank steht für Toleranz und Vielfalt“. Darauf ist auch ein QR-Code zur Webseite der Stadt, die diese Verwandlung finanziert hat.

Daniel Kasimirovicz erzählt, dass es gerade einmal zweier E-Mails bedurfte, um aus der Bank eine Regenbogen-Bank machen zu lassen. „Das ging wirklich fix und richtig unkompliziert.“ Er hatte beim Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung nachgefragt, das verwies ihn an die Bezirksverwaltung des Stadtbezirks 9 weiter. Nils Dolle, der Leiter der Verwaltung im Bezirk, habe dann einmal nachgefragt, um welche Bank genau es sich handele, damit keine falsche ausgetauscht wird. Anfang Juni war es dann soweit und die neue Regenbogen-Bank mit Armlehnen stand anstelle der alten Bank auf dem kleinen Straßenstück zwischen Himmelgeist und Itter.

Während die bunte Bank in Gerresheim bereits mehrfach beschmiert und beschmutzt wurde, ist das im Süden bislang noch nicht passiert. „Hier würde es vermutlich auch irgendwer mitbekommen, wenn das passieren sollte. Aber die Menschen scheinen es gut zu finden“, meint Kasimirovicz.

Nun könnte man es dabei belassen und dieses weitere Zeichen für die Offenheit der Stadt als solches vermelden, doch hinter der Bank in Itter steht noch viel mehr. Denn auf Instagram wird sie sehr regelmäßig abgelichtet. Unter dem Hashtag „ItterBankBattle“ hatte Daniel Kasimirovicz gemeinsam mit Sebastian Brück begonnen, die Bank zu fotografieren und Ergebnis zu posten. Der dabei angegebene Ort: „Düsseldorfs berühmteste Bank“. Über 500 Beiträge unter dem Hashtag gibt es inzwischen. Kasimirovicz ist immer noch unter den Fotografen – und es haben sich einige weitere dazu gesellt.

„Wir sind über den Hashtag in Kontakt gekommen, haben geschrieben und uns auch schon öfter an der Bank getroffen“, erzählt Kasimirovicz, der beim Vor-Ort-Termin von Alexander Willich und Stevie Sturm begleitet wird. Die beiden stammen nicht auf Itter, haben aber durch Zufall die Foto-Challenge entdeckt und sich dann selbst aufgemacht, die Bank zu fotografieren. „Meine Kinder meinten damals, ich soll doch mal Instagram ausprobieren. Und als ich alte, teils analoge, Fotoapparate im Keller fand, hab‘ ich mich registriert“, erzählt Sturm. Jetzt fährt oder geht er regelmäßig an der Bank vorbei. Denn, und da sind sich alle drei einig: Obwohl die Bank doch ein simples und eigentlich komplett unauffälliges Fotomotiv sei, gebe es doch immer etwas Neues zu entdecken.

Bank und Umgebung bieten abwechslungsreiche Motive

„Die Umgebung ist immer anders – sei es das Feld dahinter, das Wetter, der Stand und das Licht der Sonne“, sagen sie. „Eigentlich ist es ja nur ein Stück Feld mit einer Bank, aber es steht für die Vielfalt Düsseldorfs. Kaum zehn Minuten von der hektischen Innenstadt entfernt, ist man hier direkt auf dem Land und kann in die Weite blicken“, ergänzt Alexander Willich.

Und nicht nur das macht die Bank so besonders, es gibt auch immer mal wieder „Deko“. „Die stellen wir nicht selbst da hin, die ist einfach da“, beteuert Daniel Kasimirovicz. Mal ein Stofftier, Aufkleber oder wie zuletzt ein paar Badelatschen. „Das muss man doch dann einfach festhalten“, meinen die Hobbyfotografen und lachen.

Ab und an sitzen auch Menschen darauf, laufen daran vorbei oder fahren mit dem Rad dort entlang. Auch beliebt: Fahrzeuge. Beim Termin sind zufällig einige Baufahrzeuge in der Straße. „Die Bank mit Bagger – das gab es noch nicht!“, heißt es, während alle drei fotografieren – mit dem Smartphone oder auch mit den Profi-Kameras in unterschiedlichen Ausführungen.

Auch in Zukunft werden sie wohl weitermachen mit dem ItterBankBattle – Motive dürfte die Bank noch genügend bieten.