Party in Düsseldorf zwischen Luxusyachten Prominente Gäste feiern die Blue Motion Night bei der Boot
Düsseldorf · Selfies vor den Luxus-Jachten und Netzwerken waren angesagt bei der traditionellen Blue Motion Night der Boot. Auch der wichtige Ocean Tribute Award für Verdienste um den Schutz der Meere wurde verliehen.
Wenn im Terminkalender die Einladung zur Blue Motion Night bei der Boot Düsseldorf steht, dann nimmt das neue Jahr so richtig Fahrt auf: 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur sowie Wassersportbegeisterte treffen sich auf der weltgrößten Messe der Wassersportwirtschaft und versammeln sich vor den teuersten Luxusyachten. Darunter waren auch diesmal zahlreiche begeisterte Schwimmer, passionierte Hobby-Segler, -Surfer und -Taucher und solche, die einfach gern Zeit am, im und auf dem Wasser verbringen. Dazu gehörten Jochen Reiter, Taucher und Direktor des Aquazoo Löbbecke Museum, Musikproduzent Dieter Falk und seine Frau Angelika, Oberbürgermeister Stephan Keller sowie Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbands oder Dee Cafari, die erste weibliche Weltumseglerin, Model Paul Henry Duval, Skipperin und Meeresaktivistin Emily Penn.
Neben Selfies vor den „heißen“ Modellen, beispielsweise der mit 9,7 Millionen Euro teuersten Jacht von San Lorenzo (zehn Prozent des Kaufpreises sollten dafür als jährlicher Unterhalt eingeplant werden), geht es bei der traditionellen Party in exklusiver Umgebung um Netzwerken, Feiern und natürlich die Verleihung des Ocean Tribute Awards.
Der Award ist der Oscar unter den Gewässerschutzpreisen, initiiert von der Wassersportmesse Boot Düsseldorf, zusammen mit den Partnern Deutsche Meeresstiftung und der monegassischen Fürst Albert Stiftung, zeichnet seit 2018 Menschen, Projekte oder Initiativen für ihre innovativen Ideen und Produkte zum Schutz der Meere aus. „Unsere Ozeane sind nicht nur essenziell für das ökologische Gleichgewicht, sondern auch für das globale Klima“, betonte Boot-Director Petros Michelidakis. Ohne intakte Gewässer seien ein Leben im Wasser und auch Wassersport nicht möglich.
Eine, die es wissen muss, ist Denise „Dee“ Caffari. Die Britin ist sechs Mal um die Welt gesegelt. Im Jahr 2006 war sie die erste Frau, die als Einhandseglerin – allein auf dem Boot – die Welt nonstop gen Westen (Westabout) und gegen die vorherrschenden Winde umsegelte. Charmant und mit großer Leidenschaft verkündete sie als Ocean Tribute Laudatorin den diesjährigen Preisträger der mit 20 000 Euro dotierten Auszeichnung: die in Spanien ansässige Organisation Ambiente Europeo mit ihrem Meeresschutz-Projekt SeaLabs.
Einfluss auf die
Gesundheit der Ozeane
SeaLabs ist ein Bürgerforschungsprogramm, mit dem Segler in abgelegenen Gebieten Meeresproben entnehmen und damit Einfluss auf die Gesundheit der Ozeane nehmen können. In der Jury-Begründung heißt es: „Der Ozean ist ein Barometer für die Gesundheit unseres Planeten. Um dies zu verstehen, brauchen wir Daten, die wir nutzen können, um wichtige Entscheidungsträger über politische Veränderungen und deren Auswirkungen aufzuklären und zu informieren. Die wertvolle Arbeit unserer Preisträger ermöglicht es uns, diese Daten zu sammeln. Bürgerwissenschaft ermöglicht eine größere Reichweite und hoffentlich einen schnelleren Wandel zum Besseren.“ Denn wenn sich nichts ändert, rechnen Experten damit, dass es bis 2050 mehr Mikroplastik im Meer geben wird als Fische.
Wasser ist ein Element, das Sehnsüchte und Wohlgefühle weckt – auch bei den Geladenen der Blue Motion Night. So verriet der Maler Leon Löwentraut, dass er das Meer und vor allem den rauen Atlantik mag – „ein Grund, warum ich inzwischen meinen Hauptwohnsitz in Portugal habe. Ich liebe die Ursprünglichkeit und Wildheit der Landschaft mit ihren Klippen und Steilküsten.“ Im März wird der 26-Jährige in der Düsseldorfer von Fraunberg Galerie eine Ausstellung eröffnen.
Bäckerei-Chefin Sophie Hinkel und Mutter Nicole zieht es dagegen mehr ans warme Mittelmeer, wo sie gerne mit der ganzen Familie auf einem gecharteten Bötchen vor Mallorcas Küste einsame Buchten entdecken. Michael Brill, Geschäftsführer von D.Live, der Veranstaltungs- und Hallentochter der Landeshauptstadt, hat sogar einen Bootsführerschein.
Journalistin Mara Bergmann hat ihr privates Glück, ihren Mann Alexander Hoffmann, beim Kitesurfen in Sankt Peter-Ording gefunden und für eine Unterwasser-Moderation extra einen Tauchschein gemacht. Auf der Suche nach einem aufblasbaren Schlauchboot, das in seinen Camper passt, ist Tischtennislegende Timo Boll. „Nach meinem Karriereende habe ich nun ja viel Zeit zum Reisen“, sagte er schmunzelnd.