Überraschender Krankenhaus-Deal in Düsseldorf Erzbistum Köln steigt als Mehrheitseigner bei Katholischen Kliniken aus

Düsseldorf · Die St. Franziskus-Stiftung Münster übernimmt eine Mehrheitsbeteiligung am Verbund Katholischer Kliniken.

Zum Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf gehört unter anderem das St. Vinzenz-Krankenhaus.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die St.-Franziskus-Stiftung Münster, die zu den größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands gehört, wird Mehrheitsgesellschafterin beim Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD). Das Erzbistum Köln übergibt damit seine Mehrheitsanteile am VKKD, zu dem vier Krankenhäuser (Augusta-Krankenhaus Düsseldorf, Krankenhaus Elbroich, Marien Hospital, St. Vinzenz-Krankenhaus) sowie das Westdeutsche Diabetes- und Gesundheitszentrum gehören.

„Mit der neuen Partnerschaft auf wirtschaftlich solider Basis kann die gute Versorgung mit dem breiten medizinischen Leistungsspektrum, das jüngst auch durch den Krankenhausplan NRW bestätigt wurde, weiter ausgebaut werden“, teilt der VKKD mit. Man freue sich, „Teil eines leistungsfähigen Unternehmensverbunds aus dem freigemeinnützigen katholischen Bereich zu werden“, sagt VKKD-Aufsichtsratsvorsitzender Michael Begeré, der als Vorstandsmitglied auch den Mitgesellschafter repräsentiert.

Bislang gehören zur St.-Franziskus-Stiftung 14 Kliniken sowie zehn Behinderten- und Senioreneinrichtungen in NRW und Bremen. Zudem ist die katholische Krankenhausgruppe unter anderem an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen beteiligt. Die Stiftung hat mehr als 15 000 Beschäftigte. Potenzial für den Klinikverbund besteht im Aufbau medizinischer Netzwerke mit den Einrichtungen der Franziskus-Stiftung und im Dienstleistungs- und Einkaufsbereich. „Wir bauen nicht nur unsere Position in der Gesundheitsversorgung der Region aus, sondern können mit unserer neuen Mehrheitsgesellschafterin auch die Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden festigen, indem wir langfristig Arbeitsplätze sichern, neue Perspektiven schaffen und als Arbeitgeber attraktiv bleiben“, sagt Julia Disselborg, Vorsitzende der VKKD-Geschäftsführung. Der Gesellschafterwechsel sei „ein strategischer Schritt aus einer gesicherten Position heraus – beiden Partnern geht es wirtschaftlich gut“, sagte Ludger Hellenthal, Vorsitzender des Kuratoriums der St.-Franziskus-Stiftung Münster bei Vertragsunterzeichnung. Der VKKD sei ein wichtiger Wachstumspartner. „In dieser wichtigen Region erweitern wir unsere Versorgungsangebote damit deutlich im Sinne des Patientenwohls. Mit ihren Umsatzvolumina in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und hinzukommenden 300 Millionen Euro werden die Stiftung und der VKKD ihre Stärken sowohl in der Patientenversorgung als auch in wirtschaftlicher Hinsicht weiter gemeinsam ausbauen“, sagte Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.

(semi veke)