Feuerwehrleute laufen um die Wette
Die Teams rannten in voller Montur bis in die 25. Etage des Arag-Hauses.
Düsseldorf. Fast konnte man sich Sorgen machen, wenn man am Samstag das Mörsenbroicher Ei passierte. Rund um das Arag-Haus standen etliche Wagen der Feuerwehr und überall sah man erschöpfte Wehrleute. Doch die Musik und die ausgelassene Stimmung verrieten, dass kein Großeinsatz, sondern der Düsseldorfer Skyrun anstand.
In Zweierteams traten 512 Frauen und Männer im K.o.-System gegeneinander an. Die Regeln sind einfach: Zwei Teams laufen zeitgleich in kompletter Einsatzausrüstung je eines der Treppenhäuser hoch, wer zuerst im 25. Stock des Hochhauses ankommt, zieht in die nächste Runde ein. „Die beste Zeit liegt bisher bei etwas mehr als vier Minuten“, erklärt Michael Sandforth von der Feuerwehr Düsseldorf.
In diesem Bereich liegen auch Thomas Tremmel und Ingo Hansen in ihren ersten beiden Läufen. Für die Düsseldorfer ist der Skyrun ein Heimspiel. Dementsprechend motiviert sind die beiden auch: „Natürlich will man gewinnen, aber es ist auch einfach eine gute Möglichkeit, sich fit zu halten und sich mit Kollegen auszutauschen“, sagt Tremmel.
Denn die Konkurrenten sind nicht nur aus Deutschland nach Düsseldorf gekommen. Vertreten sind auch Franzosen, Belgier, Luxemburger und Amerikaner eines Stützpunktes der Air Force. Das Event, das ursprünglich aus den USA kommt, dient aber nicht nur dem Spaß und Wettkampfgedanken: „Es kann durchaus vorkommen, dass bei einem Einsatz auch die Feuerwehraufzüge ausfallen und man die Treppen nehmen muss“, sagt Sandforth.
Dass auch bei einfachen Regeln etwas schief laufen kann, müssen Tremmel und Hansen schon in der zweiten Runde erfahren. Das Team verpasst das Startsignal und rennt verspätet die gut 500 Stufen hoch: „Wir konnten die anderen aber noch einholen“, sagt Hansen.
Dennoch ist lange unklar, ob die Düsseldorfer in die nächste Runde einziehen. Doch durch die Zeitmessung, die ähnlich wie bei Marathonläufen durch einen Chip an den Schuhen der Läufer durchgeführt wird, wird klar, dass das Team den Einzug in die nächste Runde verdient hat. Beide setzten sich auch in den folgenden sechs Duellen gegen ihre Kontrahenten durch und dürfen sich am Ende über den ersten Platz freuen.
Dass die körperliche Belastung bei solchen Läufen auf dem Niveau von Spitzensportlern liegt, zeigt sich deutlich. Am Ende reicht Hansen und Tremmel eine Zeit von vier Minuten, 23 Sekunden, um sich im Finale gegen die Konkurrenz aus Krefeld durchzusetzen — die braucht mehr als fünf Minuten.