Bewegung in Düsseldorf Stadt will mehr Sportflächen schaffen

Düsseldorf · Nach der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Outdoor-Sportarten in vielen Vereinen weiterhin hoch. Die Verwaltung kartiert aktuell potenzielle neue Flächen und erstellt eine Datenbank zum Ist-Zustand.

Die Bezirkssportanlage Garath befindet sich an der Koblenzer Straße. Hier hat auch der Garather SV seine Heimat.

Foto: Andrea Röhrig

Nach der Corona-Pandemie befinden sich Düsseldorfs Sportvereine offenbar wieder im Aufschwung. „Während Corona sind die Mitgliederzahlen in einigen Vereinen arg heruntergegangen“, sagt Andrea Haupt, Geschäftsführerin des Stadtsportbundes, im Gespräch. Aufwind habe aber der Outdoor-Sport erhalten. „Und dieser Hype hat bis heute nicht wieder aufgehört“, beschreibt Haupt. So sei unter anderem der Bedarf an Außenflächen gestiegen. Um generell mehr Flächen für Vereine, aber auch andere Sporttreibende in Düsseldorf zu schaffen, setzt die Verwaltung auf eine gesamtstädtische Sportentwicklungsplanung. Diese werde sukzessive mit den beteiligten Ämtern erarbeitet, teilt ein Sprecher mit.

Einen Zwischenbericht zum Projekt „Mehr Flächen für den Sport“, das auf Beschlüsse aus dem Jahr 2022 zurückgeht, stellte Britta Zur, Dezernentin für Sport und Bürgerservices, zuletzt in der Sitzung des Sportausschusses vor. Bei dem Vorhaben geht es zum einen um die Erfassung des Ist-Zustandes der Sportflächen und zum anderen um die Erfassung potenzieller Neu-Standorte. Mit dem Vermessungs- und Katasteramt sei bisher beispielsweise eine „zielgruppenorientierte Anpassung der Kategorien“ auf maps.duesseldorf.de erfolgt. Betrachter der digitalen Karte können dort aktuelle Standorte von Parks, Spielplätzen und Sportstätten in Düsseldorf einsehen. In einem nächsten Schritt will die Stadt eine Datenbank erstellen, die Informationen über die jeweilige Größe aller erfassten Sport- und Bewegungsräume enthält. Ziel sei es, Kennzahlen zu ermitteln für die zukünftige Sportentwicklungsplanung.

In Heerdt soll
ein Dirtpark entstehen

Um außerdem neue potenzielle Flächen für den Sport zu erfassen, wird die Stadt diese zunächst kategorisieren. Dies soll auch unter Einbeziehung des Brachflächenkatasters geschehen. „Die Bedarfsermittlung erfolgt über bereits abgeschlossene Bevölkerungsumfragen und Sportwirksamkeitsstudien“, so der Stadt-Sprecher. Er erklärt weiter: „Bei der konkreten Planung einzelner Projekte, wie beispielsweise dem Dirtpark in Heerdt, werden mehrere öffentliche Beteiligungsverfahren durchgeführt.“ Zum Hintergrund: In Heerdt könnte demnächst ein Dirtpark an der Pariser Straße gegenüber des dortigen Schwimmbades entstehen. Damit würde der Sport, sollte es zum Bau kommen, eine zusätzliche Fläche erhalten. Aktuell befindet sich das Areal in der Zuständigkeit des Amtes für Verkehrsmanagement.

Bei der Kategorisierung neuer Sportflächen gehe es auch darum, einen Überblick darüber zu schaffen, „was wir haben und was wir damit machen“, sagt Thorsten Graeßner, Grünen-Mitglied im Sportausschuss. Bereits 2022 hatten CDU und Grüne Anträge eingereicht, in denen sie mehr Flächen für den Sport und eine Kartierung potenzieller Sportflächen im gesamten Stadtgebiet forderten. Dabei gehe es bei „mehr Flächen“ nicht um einen prozentualen Zielwert, sondern um eine bedarfsgerechte Entwicklung – auch bei größeren Neubauprojekten. „Der Sport wird bisher viel zu wenig in Planungen einbezogen“, so Graeßner auf Anfrage. „Wenn viele Wohnungen gebaut werden, dann müssen wir auch da an den Sport denken“, sagt ebenfalls Andrea Haupt. Bei der Erfassung von möglichen Neu-Standorten will sich die Landeshauptstadt eventuell auch an anderen Städten und Gemeinden orientieren und dort konzeptionelle Ansätze sichten. „Hierzu befindet sich das Sportamt noch in der Prüfung“, so der Sprecher.

Dass Flächen für den Sport knapp sind, bestätigt beispielsweise Nina Gollon vom Gerresheimer Turnverein auf Anfrage. Im Stadtteil gebe es für sie allerdings weniger Probleme mit Außenflächen, sondern eher ein „Turnhallen-Manko“, so Gollon. Aktuell stünden zu wenige Hallen zur Verfügung. Nach der Corona-Pandemie seien die Mitgliederzahlen im Verein zuletzt deutlich gestiegen. Während der Corona-Zeit seien es zwischenzeitlich 1700 Vereinsmitglieder gewesen, nun mehr als 2000 Sporttreibende.