Das Schauspielhaus wird ganz central
Amélie Niermeyers Spielplan sieht 23 neue Produktionen vor. Das Große Haus wird die ganze Saison über saniert.
Düsseldorf. Die erste und letzte Premiere der kommenden Spielzeit inszeniert Amélie Niermeyer selbst - schließlich ist es ihre letzte Saison in Düsseldorf, bevor sie NRW in Richtung Mozarteum in Salzburg verlässt. Sie bringt "Die Möwe" und das eigentlich für diese Spielzeit geplante Stück "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss" nach einem Film von Sydney Pollack mit dem gesamten Ensemble auf die Bühne. Zum Abschluss ihrer Intendanz legt sie einen Spielplan vor, der Stellung nehmen will zum Thema Abgrenzung in unserer Gesellschaft.
"Wir spielen central": Das übergeordnete Motto der Spielzeit bezieht sich dagegen auf die neue Spielstätte, das Central in der alten Paketpost am Hauptbahnhof, das ab September eine Hauptrolle spielen wird. Da das Große Haus saniert wird, werden diese Produktionen im Central und von November bis Januar im Savoy Theater an der Graf-Adolf-Straße gespielt. Extra für diese Spielzeit wurde ein Central-Abo eingerichtet, das für sechs Stücke in Central und Savoy Theater gilt.
Inhaltlich werden die Grenzen von "Woyzeck" über Goldonis "Trilogie der schönen Ferienzeit" bis zu Münchhausen und "Schneider Wibbel" gesteckt. Von den 23 neuen Produktionen - etwas weniger als in den vergangenen Jahren - sind acht Uraufführungen, davon drei mit Musik. Die meisten Uraufführungen finden nach wie vor im Kleinen Haus statt, denn das bleibt von der Sanierung unberührt.
Hier wird "Die Jüdin von Toledo" in einer neuen Bühnenfassung zu sehen sein, "Lemon Tree" nach dem gleichnamigen israelischen Film und "Die Brücke über die Drina" nach einem Werk von Ivo Andric ebenso wie Ibsens "Die Wildente", Botho Strauß’ "Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle" und Roland Schimmelpfennigs "Der goldene Drache".
Neben bereits in Düsseldorf bekannten Regisseuren wie Stephan Rottkamp (der nur ein Stück inszeniert), Michael Talke, Wolfgang Engel, Tina Lanik und Hermann Schmidt-Rahmer gibt es auch ein paar neue Namen zu entdecken wie Klaus Helbing, Gil Mehmert und Dedi Baron, die Israelin, die mit Niermeyer gemeinsam den Autorenaustausch zwischen beiden Ländern organisierte. Zum Abschluss der Intendanz Niermeyer soll es ein großes Internationales Autorenfestival geben.