Sexuelle Nötigung seiner Angestellten: Imbissbesitzer angeklagt

Der 36-Jährige behauptet, mit seinem Verhalten den Mitarbeiterinnen gegenüber eine familiäre Atmosphäre schaffen zu wollen.

Düsseldorf. Wollte er nur ein familiäres Betriebsklima schaffen oder nutzte der 36-Jährige seine Position als Chef und Ausbilder aus? Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den Unternehmer von zwei Filialen einer Imbisskette erhoben. Er soll seine Mitarbeiterinnen gegen ihren Willen immer wieder intim angefasst, umarmt oder geküsst haben. Der Prozess beginnt am 25. August.

Die Lebensgefährtin soll vonden Übergriffen gewusst habenDie drei jungen Frauen, zwei davon Auszubildende, sollen sich gegen die Übergriffe ihres Vorgesetzten und Ausbilders zu Wehr gesetzt haben: Als der Mann sich Ende Juli in seinem Büro über eine der Frauen beugte und an ihrem Hals saugte, schrie die Mitarbeiterin laut auf, ein anderes Mal schlug sie ihm nach seinem Versuch, ihr ins Dekolleté zu greifen, ins Gesicht. Der Angeklagte soll jedoch nicht von den Angestellten abgelassen haben.

Für seine Übergriffe suchte er sich laut Anklage vorwiegend Restaurantecken aus, die nicht kameraüberwacht waren, wie das Kühlhaus oder das Büro.Bereits im April 2009 war gegen den Mann wegen sexueller Nötigung ermittelt, das Verfahren dann jedoch gegen 2000 Euro Geldbuße eingestellt worden. Damals hatte der 36-Jährige behauptet, mit seinem Verhalten den Mitarbeiterinnen gegenüber eine familiäre Atmosphäre schaffen zu wollen.

Seine Lebensgefährtin wusste von dem Umgang mit den Angestellten, hatte diese sogar noch vor möglichen Übergriffen ihres Freundes gewarnt und ihnen geraten, sich wenn nötig auch mit Schlägen zu wehren. Ihr Lebensgefährte gehöre in Therapie, könne sich diese aber nicht leisten, hatte sie damals ausgesagt. Zu den neuen Vorwürfen hat sich der Imbissinhaber noch nicht geäußert.