Service der Stadt Willich Eine Grußkarte in Gebärdensprache senden
Willich · Als eine der ersten Kommunen in Deutschland hat die Stadt Willich am Pilotprojekt „Kommunaler Gebärden-Avatar“ teilgenommen. Mit „Livian“ kann man jetzt einen Weihnachtsgruß versenden.
(msc) Wer einen ersten Eindruck davon erhalten möchte, wie der neue Gebärden-Avatar Livian auf der Homepage der Stadt Willich (www.stadt-willich.de) funktioniert, hat jetzt zu Weihnachten die Gelegenheit, eine virtuelle Grußkarte zu erstellen. Als eine der ersten 40 Kommunen in Deutschland hat die Stadt Willich zwei Jahre lang am Pilotprojekt „Kommunaler Gebärden-Avatar“ teilgenommen – mit dem Ziel, digital barrierefrei mit gehörlosen Menschen zu kommunizieren. Ergebnis ist jetzt der entwickelte Gebärden-Avatar Livian – und sie ist jetzt seit Abschluss des Projektes bei der Stadt Willich im Einsatz.
Gehörlose Menschen haben oft Schwierigkeiten mit der deutschen Schriftsprache, da ihre Muttersprache die Deutsche Gebärdensprache ist. Das Pilotprojekt zielt darauf ab, digitale Barrieren abzubauen, indem es einen Gebärden-Avatar namens Livian entwickelt, der Website-Inhalte der Kommunen übersetzt und zugänglich macht. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Langfristig sollen die gesammelten Daten verwendet werden, um eine Künstliche Intelligenz (KI) zu trainieren, die eigenständig Texte in Gebärdensprache übersetzen kann. „Aktuell handelt es sich noch um eine Beta-Version, weil der Hersteller noch an Weiterentwicklungen wie zum Beispiel der Verbesserung des herausfordernden Mundbildes des Avatars oder auch sich aktuell noch ergebenden Verbesserungen im Prozess der Qualitätssicherung arbeitet“, so die Stadt Willich auf ihrer Homepage. „Diese innovative Lösung nutzt nun erstmals fortschrittliche KI- und maschinelle Lerntechniken, um die Übersetzung der Gebärdensprache über einen bereits entwickelten 3D-Gebärdensprach-Avatar zu ermöglichen. Und im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen, die Nuancen der Gebärdensprache oft nicht erfassen, vermittelt diese Technologie den emotionalen Kontext, die Körpersprache, die Mimik und die Körperhaltung, die für eine effektive Kommunikation in Gebärdensprache unerlässlich sind“, so Christoph Janßen, Webmaster und Mitglied im Team Digitalisierung und Organisation der Stadt Willich.