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Hilden: Auf Sebastian Kneipps Spuren

Der Prießnitz-Verein feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.

Hilden. Bei nahezu unerträglich hohen Temperaturen lud am Samstag die Hildener Band Jeans and more zu einem musikalischen Familientag ein. "Wir finden es einfach schön, unsere Fans und ihre ganze Familie kennen zu lernen", sagt Bandleader Jens Voigt.

So lauschten die Eltern der Musik, während die Kinder sich auf dem großen Spielplatz des Prießnitz-Kneipp-Vereins vergnügen konnten. Bei ihrem Summer Jam spielte die Gruppe Musik aus den 1960er- und 1970er-Jahren.

Neben der Musik war besonders das Kneipp-Becken des Prießnitz-Kneipp-Vereins ein Höhepunkt. Der Verein, auf dessen Gelände am Prießnitzweg die Feier stattfand, kann sich schon bald auf ein besonderes Ereignis freuen. Am 23. Oktober wird er genau 100 Jahre alt.

Obwohl das Vereinsgelände im Hildener Osten recht abgelegen liegt, haben der Verein und sein Gelände viel zu bieten. "Das Grundstück ist etwa 500 Quadratmeter groß. Damit ist das eines der größten Grundstücke, das einem deutschen Kneipp-Verein gehört", sagt Schriftführer Herbert Scheu. Besonders bei sommerlichem Wetter ist das öffentlich zugängliche Vereinsgelände bei Erholungssuchenden beliebt. "Besonders nicht berufstätige Mütter kommen unter der Woche mit ihren Kindern hierher", bestätigt Scheu.

Das Gelände ist zwischen dem 1. April und 31. Oktober für einen Euro Eintritt für Besucher geöffnet. Dafür wird Erholung auf verschiedenste Weise geboten. Auf dem weitläufigen Spielplatz gibt es viel für Kinder zu erleben. "Seit jeher gibt es auch zwei abgetrennte Bereiche, in denen Frauen und Männer vor fremden Blicken geschützt ein Sonnenbad nehmen können. "Das ist zwar noch recht altmodisch, aber es gehört hier inzwischen einfach dazu", sagte der 60-Jährige.

Das vereinseigene Kneipp-Becken wird aus einem mineralhaltigen Brunnen gespeist. Besonders bei der aktuellen Sommerhitze sind die drei Runden im mit 16 Grad wohltemperierten Becken sehr erholsam. Karin Pfotenhauer und ihr Mann Bernd sind schon oft am Kneipp-Gelände vorbeigefahren. "Jetzt sind wir endlich mal drin. Hier ist es richtig schön", sagen die Erkrather. Sie hatten sich schon im Kneipp-Becken erfrischt.

Die Idee zu den Kreislauf anregenden Kuren hatte Sebastian Kneipp im Jahre 1849. Weiterer Namensgeber des Vereins ist Vincenz Prießnitz, der in den 1820er-Jahren ähnliche gesundheitsfördernde Ideen verfolgte. Die Gebäude des Vereins stehen nahezu unverändert, wie auch schon vor 100 Jahren. "Das Grundstück ist Teil des Naturschutzgebietes, deswegen darf kaum etwas baulich verändert werden", sagt der Schriftführer.

Das Jubiläum am 23. Oktober wird intern gefeiert. Für alle zugänglich ist hingegen das Sommerfest, das am 21. August ganz im Zeichen des runden Geburtstages gefeiert wird.