Hilden: Baustellen mit Ferienzuschlag
Die schulfreie Zeit wird von Städten und Versorgern gern für Tiefbauarbeiten genutzt. Das schlägt sich auf die Preise nieder.
Hilden. Endlich Ferien! Aber nicht nur Schüler fiebern der schulfreien Zeit entgegen: Ganze Heerscharen von Bauunternehmern scharren regelmäßig am letzten Schultag mit den Arbeitsschuhen. Es gibt viel zu tun. Allerorten wird an den Straßen gearbeitet. "Weil in den Ferien weniger Verkehr ist, gibt es weniger Belästigungen für die Bürger", so Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann zu den Gründen für die rege Bautätigkeit in den Ferien.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Sicherheit der Schüler, die in der schulfreien Zeit nicht am morgendlichen Berufsverkehr teilnehmen.
Aber die Sorge um die ohnehin staugeplagten Autofahrer und die Sicherheit der Schüler haben ihren Preis. Denn alle Städte legen ihre zeitlich befristeten und planbaren Baumaßnahmen gerne in die Ferien. Vor allem für die Sanierung der Straßendecken. Und auch Versorgungsunternehmen wie die Stadtwerke schließen sich bei der Verlegung von Versorgungsleitungen aus den gleichen Gründen gerne dem Trend zur Ferienarbeit an.
Und dabei unterliegen sie dem Gesetz der freien Marktwirtschaft: Ist die Nachfrage groß, steigen die Preise. Das wird noch verstärkt, weil das Angebot an Arbeitskräften bei den Bauunternehmen knapp ist. Schließlich sind auch dort Väter beschäftigt, die mit ihren schulpflichtigen Kindern in Urlaub fahren möchten.
100 bis 150.000 Euro gibt allein die Stadt Hilden in diesen Ferientagen für die Straßenbauarbeiten aus. Denn im Stadtgebiet wird zurzeit an einigen Stellen gebuddelt. Beispielsweise am Lindenplatz. Dort lässt die Stadt seit voriger Woche die Bushaltestelle sanieren.
An der Oststraße wird die Straßendecke erneuert und am Wochenende soll die Hochdahler Straße an der Kreuzung zur Berliner Straße wegen der Spurrillen dort eine neue Asphaltdecke bekommen. Auch die Stadtwerke sind aktiv. In ihrem Auftrag werden derzeit in der Gerresheimer Straße neue Versorgungsleitungen verlegt.
In den Gesamkosten ist der Ferienzuschlag schon enthalten. Den siedelt Mittmann "im einstelligen Prozentbereich" an. Hochgerechnet sind das rund 10.000 Euro, die der Ferientermin zusätzlich kostet. Neben den Extra-Kosten hat die Sache mit der Ferienarbeit einen weiteren Haken: Durch die Fülle an Baustellen müssen die Aufträge frühzeitig vergeben werden. Im Frühjahr und Sommer lässt sich aber die Wetterlage in den Herbstferien noch nicht voraussagen.
Gerade bei den in dieser Zeit sehr beliebten Deckenarbeiten an den Straßen ist aber trockenes Wetter erforderlich. Bei strömenden Regen übernehmen die Firmen keine Gewährleistung für ihre Arbeit, weil Mängel dann geradezu vorprogrammiert sind. Sollte es also an diesem Wochenende zu stark regnen, wird an der Hochdahler Straße nicht gearbeitet. "Dann blasen wir die Sache ab", sagt Mittmann.