Sintflutartiger Regen belastet Wülfrather Hühner-Projekte

Die Togo-Aktion unterstützt seit 1999 Kleinbauern in Afrika.

Wülfrath. "Unsere Arbeit in den Dörfern geht gut voran. Das ist sehr erfreulich", sagt Eberhard Karbe vom Verein "Hilfe für Kleinbauern in Togo". Doch die gute Stimmung ist leicht getrübt. Im Süden von Togo haben sintflutartige Regenfälle mehrere wichtige Brücken von Haupt- und Nebenstraßen weggespült. Der Verkehr kam weitgehend zum Erliegen. Im November fliegt Karbe nach Togo, um sich ein Bild über die Auswirkungen für die Kleinbauern zu machen.

"Wir müssen sehen, inwieweit die Regenfälle auch Schäden in der Landwirtschaft angerichtet haben", sagt der Wülfrather. Je größer der Schaden, desto mehr Lebensmittel müssen die Bauern hinzukaufen. "Das wird für viele sehr schwierig. Die Bauern sind finanziell eng gestellt, der Kauf von Lebensmitteln ist fast unmöglich", so Karbe.

Besonders weil die Lebensmittel- und Benzinpreise enorm gestiegen sind. Die Getreidepreise haben sich bereits vor einigen Monaten verdoppelt und steigen weiter. Die gestiegenen Benzinkosten machen Reisen, um Nahrungsmittel zu kaufen, für die Bauern schwierig.

Der Verein versucht seit 1999 die Situation der Kleinbauern in Togo durch die traditionelle Hühnerzucht mit Hilfe von tierärztlicher Beratung zu verbessern. In diesem Jahr konnte der Verein mit Hilfe von privaten Spenden und 25.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen in 17 neuen Dörfern mit seinem Projekt beginnen.

"Momentan besteht leider keine Aussicht auf eine weitere Spende von einer deutschen oder europäischen Behörde für 2009. Allerdings haben wir Anträge auf Unterstützung bei mehreren privaten Stiftungen gestellt", sagt Karbe. Für den Verein bedeutet das, dass im nächsten Jahr in wesentlich weniger Dörfern mit dem Projekt begonnen werden kann. Eine genaue Zahl kann Karbe noch nicht nennen. "Wir müssen die Spenden bis zum Jahresende abwarten."