Stadion kommt ein Jahr später
Aus wirtschaftlichen Gründen verzögert sich die Abdichtung des Deponiegeländes und damit der Baubeginn an der Industriestraße.
Velbert. Im September sollte mit dem Bau des Sportzentrums auf dem Deponiegelände Industriestraße begonnen werden. Doch der erste Bauabschnitt des Projekts, die Errichtung des Fußballstadions, verzögert sich - "pessimistisch geschätzt um ein Jahr", so Beigeordneter Holger Richter, der gestern den Sportausschuss infomierte.
Hintergrund sei eine wirtschaftliche Entscheidung der Deponiebetriebsgesellschaft (DBV), erläuterte der Sportdezernent. Die Gesellschaft ist verpflichtet, das Gelände, das der Stadt gehört, abzudichten. Diese Maßnahme ist unabhängig von der späteren Nutzung und müsste in jedem Fall erfolgen. Sie wurde auch bereits ausgeschrieben.
Das Ergebnis war aber offenbar viel zu teuer, so dass die Gesellschafterversammlung (an der DBV sind die Stadtwerke, die Bergische Entsorgungsgesellschaft BEG und die Wülfrather Baustoff- und Recycling GmbH B& R beteiligt) laut Richter die Ausschreibung aufgehoben hat: "Das ist hundertprozentig nachvollziehbar.
Man kann nicht sagen: Das Unternehmen muss das machen - koste es, was es wolle", so der Beigeordnete im Gespräch mit der WZ. Die DBV will jetzt offenbar versuchen, ein günstigeres Angebot zu bekommen.
Die Verzögerung bedeute aber, dass das Fußballstadion nicht zur Saison 2009/ 2010 fertig sein wird, so Richter. "Die SSVg als Hauptnutzer ist bereits informiert." Derzeit spielt der Verein in der NRW-Liga. Sollte im kommenden Jahr ein Aufstieg in die neue Regionalliga gelingen, müsse man mit dem DFB über eine verlängerte Nutzung des Stadions Sonnenblume verhandeln.
Das Gesamtprojekt Sportzentrum, zu dem auch ein Kunstrasen-Trainingsplatz, ein Hallenkomplex und eine Leichtathletik-Wettkampfanlage gehören, soll aber wie geplant weitergeführt werden. "Es soll nicht alles um ein Jahr nach hinten rutschen. Die Endfertigstellung 2011 soll gehalten werden." Auch darüber sei mit den betroffenen Vereinen - vor allem der Velberter Sportgemeinschaft - gesprochen worden.
Die Deponiegesellschaft wird das Gelände "abdeckeln". Ist das geschehen, beginnt die städtische Baumaßnahme. Holger Richter geht davon aus, dass das noch in diesem Jahr sein wird. Für den Stadionbau müssen dann zunächst die Flächen verdichtet und begradigt, für die Stehtribünen (Stufenanlagen) Hänge aufgeschüttet werden. Die kalkulierten Baukosten von 17,75 Millionen Euro sollen laut Richter eingehalten werden können.