Breyell: Starts im Minutentakt

Mehr als 80 Modellflieger ziehen beim Großseglertag ihre Kreise über den Feldern in Natt.

Breyell. Einige hundert Zuschauer kamen zum Großseglertag auf den Platz in Natt. "Eine super Beteiligung", freute sich Flugleiter Hans-Jörg Schafhausen vom Modell Flug Club (MFC) Grenzland. Die Besucher sahen 80 Flugzeuge, zehn Schleppmaschinen und Starts im Minutentakt. Dies sei ein neuer Rekord, stellte Schafhausen fest. Bis etwa 150 Meter hoch wurden die Großsegler geschleppt.

Die Mini Moar von Lothar Goertz aus Aachen gehörte zu den Stars des Großsegler-Treffs an der B 7 zwischen Breyell und Kaldenkirchen. Anderthalb Jahre hatte der Aachener an dem maßstabgerechten Nachbau gearbeitet. Die Mini Moar war das erste deutsche Segelflugzeug mit Pilotenkabine, das in Großserie gebaut wurde. Ihr Erstflug war 1936, und sie hatte Knickflügel, wodurch sie in unebenem Gelände bruchsicherer starten und landen konnte.

Ebenfalls zu den bestaunten Nachbauten von deutschen Oldtimern gehörte die Gronau SG38. Sie hatte noch ein offenes Cockpit und war als robustes Schulflugzeug an der Rhön geschätzt.

Die klobigen deutschen Oldtimer wirkten wie Dinosaurier neben den modernen Hochleistungs-Seglern, die ausnahmslos aus Kohlefaser und glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) gebaut sind. Wie die superleichte "Discus II C" die trotz 4,45 Meter Spannweite nur sechs Kilo wiegt.

Von Klapptriebwerk und Lithium-Polimar-Zellen (Lipo) schwärmten die Modellbauer als den "letzten Schrei der Technik". Und so war der High-Tech-Star eine ASW28 mit 7,20 Meter Spannweite und 19,5 Kilo Gewicht. Das Modell war mit Elektro-Klapptriebwerk ausgestattet, das einen eigenständigen Start ohne Schleppflugzeug ermöglicht.

Der Motor wird danach in den Rumpf eingefahren. Sechs Lipo-Zellen liefern die Antriebsenergie von 3,7 Volt. Herkömmliche Batterien schaffen grade mal 1,7 Volt.