Breyell: Stelldichein der Handwerker

Beim Christkindl-Markt erhält auch der „Alte Lambert“ viel Besuch. Der Spekulatius entsteht nach über hundert Jahre altem Rezept.

Breyell. Beim Auftakt des Christkindl-Markts in Breyell gab es am Freitagabend sogar Beifall aus Kaldenkirchen und Lobberich. Organisator Philip Hammans, Nachfolger von Karl-Dieter Rixen, blieb bescheiden: "Wir sind im Werbering ein Team und die Zusammenarbeit mit der Stadt ist gut und deshalb erfolgreich." 100 Tannen hatten am Freitagvormittag über 800 Kinder der Grundschulen und Kindergärten geschmückt - und die prämierte die Kommission mit Bürgermeister Christian Wagner an der Spitze während eines Rundgangs.

75 Stände und der "alte Lambert" machten eindrucksvoll deutlich: In Breyell präsentieren sich die Kaufleute und Handwerker vor allem selbst - und das kam an. Weberin Menja webte textile Tisch- und Wandbehänge. Für das Show-Element sorgten keltische Handwerker in traditionellen Kostümen mit Schmiede, Steinbackofen, Webstuhl und handgebrautem Bier. Der Nettetaler Pfadfinderstamm Noah weckte mit seinen Zelten im Innenhof des historischen Breyeller Handelshauses, dem Vortriede Haus, Erinnerungen an die naturnahe Pfadfinderzeit.

Fotomeister Hans Goertz zeigte alte und neue Fotos. Die Uhrmacher- und Optikermeister Helmut und Philip Hammans demonstrierten moderne Uhren und alte Uhrwerke. Bäckermeister Elmar van Bracht hatte zusammen mit Dr. Reinhard Rankers (Vorsitzender Förderverein Alter Kirchturm) Spekulatius nach Rezepten und in über einhundert Jahre alten Formen seines Großvaters gebacken.

Der Kirchturm, der "Alte Lambert", lockte mehr Besucher als in den Vorjahren, weil man erstmals über bequeme Stufen bis in die Aussichtskanzel steigen konnte. In der Turmstube luden Stadtbücherei und Werbering im Wechsel zu Autorenlesungen und Lesestunden mit Bürgermeister und Co. ein.

Ein Dach aus purpurfarbenem Schiefer stellte Dachdeckermeister Ulrich Heurs vor. Gegenüber präsentierte Maurer- und Betonbauer-Meister Sebastian Friedhoff sein Können beim Ziermauerwerk. Sein Vater Karl erläuterte, dass für ein kunstvoll eingemauertes Borussen-B gut zehn Stunden Vorbereitung einschließlich Material- und Größenberechnung nötig waren. "Wir wussten gar nicht, dass in Breyell so viele engagierte Handwerker sind", staunten viele.

Beim Floristen-Studio Reimann fand man neben der klassischen Weihnachtsdekoration in rot, weiß und grün, auch gewagt Neues: grelle Farben, rosé, abgestuft bis hin zu dunklem Purpur.