Der Natur auf der Spur
Exkursion: Die 9a der Liebfrauenschule untersucht das Ökosystem Wald in Klixdorf. Unterstützung kommt vom Umweltbus.
<strong>Mülhausen/Kempen. Ihr Klassenzimmer hat die 9a der Liebfrauenschule Mülhausen in den Wald verlegt. So liefen Axel (14), Eick (13) und Bastian (14) zum Beispiel durch Wald und Wiese am Hullingshof in Klixdorf, um kleine Tiere zu sammeln. "Wir haben Schnecken, Regenwürmer, Spinnen. Kleinere Tiere haben wir nicht gefunden", erzählt Axel. "Die Spinne war am schwierigsten", fügt Bastian hinzu. Die war nämlich ziemlich schnell. Danach wurden die Tiere unters Mikroskop gelegt, untersucht und aufgezeichnet.
"Ökosystem Wald" ist zur Zeit das Thema im Biologie-Unterricht. Um das auch mal in der Natur zu erleben, hat Referendar Michael Gräfen einen Tag mit dem Lumbricus Umweltbus vorbereitet. "Wir haben alles schon in der Theorie besprochen. Den Schülern ist gar nicht bewusst, dass das alles direkt vor ihrer Haustür passiert", sagt Gräfen. Und dann sollen die Schüler natürlich auch zu der Erkenntnis kommen, dass man diese Ökosysteme schützen müsse.
Also gingen die 25 Schüler in den Wald. In drei Gruppen erforschten sie das Bodenprofil, Tiere und die so genannten abiotischen Faktoren, wie Temperatur, ph-Wert oder Feuchtigkeit. Dazu standen ihnen Messgeräte und Materialien des Lumbricus Umweltbuses zur Verfügung.
Um den Boden untersuchen zu können, benötigte eine Gruppe einen Bohrstock. So konnten die verschiedenen Schichten des Bodens untersucht werden. Besonders die Unterschiede zwischen Wald- und Wiesenboden wurden dabei deutlich. "Man erkennt, dass es im Wald eine richtige Humusschicht gibt. Auf der Wiese sehen die ersten 50 bis 60 Zentimeter gleich aus, weil die vom Bauern untergepflügt wird", erklärt Dietmar Schruck. Er betreut den Umweltbus und steht den Schülern bei ihren Untersuchungen zur Seite.
Anna, Virgilia und Annika haben sich mit Messgeräten in Wald und Wiese begeben. Dabei haben sie herausgefunden, dass die Bodentemperatur in Busch und Wald höher ist als die Lufttemperatur. Auf der Wiese ist das umgekehrt. Die Feuchtigkeit ist dort höher. Woran das liegen kann? "Das kommt durch den Tau, der sich abgesetzt hat und nun bei Sonneneinstrahlung verdunstet", hilft Schruck weiter.
Geschichte: Seit 1992 rollte der Umweltbus durch NRW. Wegen der großen Nachfrage schaffte das Land im Jahr 2000 ein zweites Fahrzeug an.
Ausstattung: Der Lumbricus Umweltbus ist ein rollendes Labor. Es gibt 26 Arbeitsplätze, Binokulare, chemische und physikalische Untersuchungsgeräte, einen PC, eine Digitalkamera und eine Videoanlage. Dazu gibt es Unterrichtsmaterialien und Fachbücher.
Anmelden: Schulen und andere interessierte Gruppen können ihn kostenlos nutzen. Der Bus ist vom 15. März bis 15. November einsatzbereit. Anmeldeschluss für den Zeitraum bis zu den Sommerferien ist Ende November für den Rest des Jahres Ende April. Weitere Infos gibt es im Internet.