Expo Real: Impulse durch Spitzenhotels

Die Stadtspitzen von Kempen und Nettetal verbreiten auf der Münchener Wirtschafts-Messe Zuversicht.

München/Niederrhein. "Standort mit Charakter": Diesen Slogan für Kempen unterstrich Bürgermeister Karl Hensel gestern auf der Expo Real, der weltgrößten Gewerbe-Immobilienmesse in München. Am Niederrhein-Stand präsentierte er gemeinsam mit Landrat Peter Ottmann und dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen, Rolf Adolphs, die Vorzüge der "vielleicht schönsten Stadt am Niederrhein".

Konkret stellte Hensel die Pläne für den Neubau am Standort Altes Polizeigebäude vor. Hier suche man sowohl Investor als auch Betreiber für das Filetstück mitten in der Stadt. "Am liebsten wäre uns in dieser zentralen Lage ein Hotel", so Karl Hensel.

Die Stadt verzeichne eine große Nachfrage nach Gewerbeflächen. Deshalb sei man froh, dass im nächsten Jahr die Absatz-Zentrale (AZ) aus Krefeld nach Kempen zieht. Die AZ ist ein Umschlagplatz für Obst und Gemüse mit einer Flotte von über 100 Lastern, bei dem knapp 200 Menschen beschäftigt sind. Pro Tag werden 1000 Tonnen umgeschlagen. Der Jahresumsatz überspringt dieses Jahr wohl die 500 Millionen-Euro-Marke.

Andererseits seien damit schon fast wieder alle großen Flächen verbraucht, so Hensel. Konkret bot Adolphs aber 30 000 Quadratmeter, sofort beziehbar, auf dem ehemaligen Naafi-Gelände im Industriegebiet Am Selder an. Für Unternehmen sei Kempen äußerst reizvoll, bekräftigte Ottmann vor dem Fachpublikum am Münchener Messestand. Die Stadt Kempen habe den Verlust des Kreissitzes inzwischen prima verkraftet und sich gut herausgeputzt.

Dass der Kreis Viersen im Konzert der Großen gut mitspielen könne mit seinem guten Dreiklang aus Wohnen, Arbeit und Freizeit, belege auch der Standort Nettetal. Dort gehe es nun endlich mit dem grenzüberschreitenden Gewerbegebiet Venete (Venlo, Nettetal, Tegelen) voran. "Der Autobahn-Anschluss kommt in Kürze, 2008 soll mit dem Bau des Tagungshotels als Kernstück begonnen werden", so Adolphs.

Bürgermeister Christian Wagner stellte heraus, dass es in Nettetal ein gutes Zusammenspiel von Wirtschaft und Verwaltung gebe. Davon profitierten die Unternehmen. Und die Lage zwischen der boomenden Rhein-Ruhr-Schiene und dem Wachstumsmarkt Niederlande sei optimal. "Dazu bieten wir mit zwölf Seen und dem Tagungsort Schloss Krickenbeck ein optimales Umfeld", so Wagner.

Adolphs jedenfalls zeigte sich zufrieden mit dem Messeauftritt auf dem gemeinsamen Niederrheinstand. Bereits am Montag habe man ein Grundstück im Kreis Viersen an einen Investor veräußern können.