Ferien im mobilen Zuhause
Auf dem Reisemobilpark sind viele Stellplätze belegt und die Wohnmobilisten genießen den Sommer.
Kempen. Leichter Wind streift über die Haut, die Vögel singen, in der Ferne kreischen und planschen Freibadbesucher. Es ist ein ganz normaler Samstag im Sommer auf dem Reisemobilpark Kempen. Viele der 29 Stellplätze sind von Wohnmobilisten belegt, die von nah und fern zum (Kurz-) Urlaub an den Niederrhein gekommen sind. Die Kennzeichen reichen von Duisburg über Wesel und Kleve bis nach Wuppertal und Regensburg.
In der mittäglichen Ruhe genießen auch Heike und Guido Droske aus Mülheim an der Ruhr ihre freie Zeit: „Das ist unser vierter Besuch in Kempen. Der Platzwart ist freundlich, wir können schöne Radtouren unternehmen, es ist alles da, was wir brauchen“, sagt Guido Droske. Angereist sind die beiden mit ihrem Challenger Magco 195, einem 4,2 Tonnen schweren Wohnmobil mit 140 PS, zwei Jahre jung, auf vier ausgefahrenen Metall-Hubstützen gerade stehend.
Der Niederrhein sei nicht weit vom Ruhrgebiet weg und biete sich für einen Kurzurlaub am Wochenende an, schwärmt Familie Droske. Ungezwungen faulenzen und nicht groß vorplanen müssen — das sei der ideale Ausgleich zur stressigen Selbstständigkeit von Montag bis Freitag mit Anzugzwang.
Jedes zweite Wochenende sind sie mit bis zu 100 Stundenkilometern auf Achse, auch im Winter.
Seit sechs Jahren ist auch Urlaub campend angesagt: Kroation, Italien, Spanien. „Unser Traum ist es, einmal in Marokko zu überwintern“; sagt Heike Droske. Ihr Mann Guido ergänzt: „Urlaub fängt im Wohnmobil an. Da kann ich abschalten, während der Fahrt mir eine Knackwurst bringen lassen.“ Reisen, nicht rasen sei die Devise — der Weg ist das Ziel.
Jetzt liegen sie in der angenehm warmen Sommersonne, lassen in Kempen die Seele baumeln. Jack Russel-Dame Jacky (9) hat ein Plätzchen im Schatten gefunden und döst vor sich hin. „Mit dem Hund hat die ganze Sache angefangen“, erzählt Heike Droske.
Als sie den Hund — er wäre sonst ins Tierheim gekommen — von einer Bekannten übernahmen, konnten sie nicht länger „einfach so“ in den Urlaub fliegen. Darum entschieden sie sich für das mobile Zuhause. „Das steht vor der Tür und ist immer startbereit“, freut sich Guido Droske. Er liebt das Grillen und das Essengehen, die Freiheit und die abendlichen Gespräche mit den Platz-Nachbarn.
Das nächste Ziel steht auch schon fest: Spanien, Costa Brava. Nicht mehr lange, dann beginnt der lang ersehnte Urlaub. Wenn es ihnen in Kempen zu heiß werden sollte, hilft der Gang ins benachbarte Erlebnisbad aqua-sol. „Die Tageskarte gibt es für Wohnmobilisten einen Euro günstiger“, sagt Matthias Plaschka, Miteigentümer des Reisemobilparks Kempen. Er legt viel Wert auf familiäre Stimmung und ist immer für seine Gäste da.
Mit dem Erfolg des im März eröffneten Platzes ist er zufrieden: „Wir zählten bislang über 2000 Übernachtungen.“ Zum Vergleich: In zwölf Monaten machten 2700 Camper auf dem Platz in Wachtendonk Station. Da sitzen, Leute beobachten, quatschen — für Plaschka gibt es kein größeres Glück. Leichter Wind streift über die Haut, die Vögel singen, in der Ferne kreischen und planschen Freibadbesucher. Es ist ein ganz normaler Samstag im Sommer auf dem Reisemobilpark Kempen.