Grefrath: Spielfest im Eisstadion - Spaß total auf dem Eis

Behinderte und Nichtbehinderte, Deutsche wie Niederländer: Die Glatteis-Party des Kreissportbundes war am Samstag ein voller Erfolg.

Grefrath. Es war ein buntes Völkchen, das sich am Samstagabend im Rahmen seiner Möglichkeiten auf dem Eis bewegte: Das 8. Spielfest für Jung und Alt, für Menschen mit und ohne Behinderung, für Niederländer und Deutsche, war wieder ein voller Erfolg.

Das Eis war stumpf, die Gesichter strahlend. So mancher Behinderte erlebte zum ersten Mal, wie es ist, sich aufs Glatteis zu begeben.

Veranstalter war wieder der Viersener Kreissportbund unter Mitwirkung der "Recreatieve Schaatsvereniging Noord-Limburg", der Fachschaft Behindertensport im Kreissportbund Viersen sowie des Eisclubs Grefrath 1992. Wer kam, brauchte keinen Eintritt zu bezahlen und durfte sogar die Schlittschuhe gratis ausleihen.

Sabine Weinemann (32) aus Krefeld kann mit Schlittschuhen nichts anfangen - sie ist an den Rollstuhl gefesselt, war zum ersten Mal auf dem Eis. Ihr strahlendes Lachen nach der ersten recht rasanten Proberunde in ihrem Elektro-"Rolli" sagte mehr als 1000 Worte.

Eine junge Frau im Rollstuhl ohne Elektroantrieb durfte sich an ihrem Gefährt festhalten - Geschwindigkeitsrausch ist zu zweit am schönsten. Die siebenjährige Miriam Ohlert aus Breyell schlüpfte mit ebenso großer Begeisterung in die Rolle der Eisprinzessin, die gekonnt ihre Pirouetten drehte und sich elegant an den sich mühsam, aber voller Elan mit einer Art Rollatoren auf Kufen über das Eis bewegenden Behinderten vorbeischlängelte.

Riesige Schläuche von Lastwagen-Reifen und ein Seil dran - fertig war ein Fortbewegungsmittel, bei dem sich auch Ad Dewit von der "Recreatieve Schaatsvereniging Nord-Limburg" als "Zugpferd" anbot.

Selbst Kinderwagen wurden über die Eisfläche geschoben. Er ist ein heller Kopf, der 11-jährige Janis aus Kaarst, und seine spastische Behinderung konnte er in Grefrath für eine gute Stunde vergessen: Fröhlich mischte sich der kleine Rollstuhlfahrer unter die anderen Genießer der Winterfreuden. Ulrike Günther (52) aus Krefeld, ebenfalls Rollstuhlfahrerin, war zum zweiten Mal dabei.

Sie hatte ihre Kamera mitgebracht, um diese schönen Momente festzuhalten. Ein besonderes Erlebnis für Menschen mit Behinderung: Auf einer mit Pylonen abgegrenzten Eisfläche konnten sie mit einem Hockeyschläger versuchen, den Puck ins Tor zu befördern.

Weniger Wagemutige begnügten sich mit Dosenwerfen und anderen Spielaktionen - insgesamt ein toller Spaß, ein schönes Gemeinschaftsgefühl und ein unvergessliches Erlebnis.