Kempen: Fusion der Volksbanken ist geplatzt

Die genossenschaftlichen Geldhäuser in Kempen und Krefeld gehen auch 2009 getrennte Wege. Mitglieder in Kempen betonen die Selbstständigkeit.

Kempen. Die Volksbank Kempen-Grefrath bleibt selbstständig. Eine Fusion mit der Volksbank Krefeld wird es nicht geben. Im Nomvember hatten die beiden Genossenschaftsbanken Sondierungsgespräche aufgenommen mit dem Ziel zu verschmelzen.

"Unsere Mitglieder sind zu dem Entschluss gekommen, dass unser Haus auch die nächsten Jahre eigenständig bleibt", sagte Josef Stieger(55/Foto), der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Kempen-Grefrath.

Noch vor vier Wochen hatte alles auf eine Fusion 2009 hingedeutet. Stieger hatte als einen Grund für ein Zusammengehen mit der drei Mal so großen Krefelder Bank (208 Mitarbeiter, 876 Millionen Euro Bilanzsumme, zwölf Fililalen) die Belastung in der Kempener Zentrale genannt: Sein Vize Ulrich Dollen (52/Grefrath) ist seit einem halben Jahr krank, Entlastung auf der Kommandobrücke sei nicht in Sicht.

Außerdem wolle man Synergien nutzen: Beide Banken seien "kerngesund", für die Kunden könne ein Fusionsschritt nur Vorteile bringen. Betriebsbedingte Kündigungen schloss Stieger aus.

Die Banken-Ehe sollte so umgesetzt werden, dass der Krefelder Vorstands-Vorsitzende Klaus Geurden (50) Chef wird und Stieger sein Vertreter. Nach der Vorstellung der Bilanzen 2008 sollte die Liaison in trockene Tücher gebracht werden.

Das alles gilt nicht mehr: "Unsere MitglieKempen: Fusion der Volksbanken ist geplatz der haben betont, dass ihnen die Selbstständigkeit wichtig ist", sagte Stieger, dessen Bank 125-jähriges Bestehen feiert. Der erkrankte Vorstandkollege gehe jetzt in Kur. Sollte er aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden, werde ein Vertreter in die Führung aufrücken.

In Krefeld bedauert der Vorstand die Entscheidung aus Kempen gegen Fusion. Klaus Geurden: "Die Tür bleibt aber offen."