Kempen: Mit Comenius nach Mailand

Ein Projekt der EU bringt Schüler aus Kempen, Polen, Finnland und Italien zusammen.

Kempen. Vier Schülerinnen des neunten Jahrgangs des Thomaeums sowie Lehrerin Sabine Michalak waren auf Reisen: In Busto Arsizio nahe Mailand. Keineswegs eine Vergnügungsfahrt mitten im Schuljahr, sondern die Beteiligung an einem von der Europäischen Union geförderten Projekt zur Verständigung von Jugendlichen in verschiedenen europäischen Ländern.

"Comenius" heißt das Programm, das Partnerschaften in der Schul- und Erwachsenenbildung innerhalb Europas durch Fremdsprachenprojekte und Schulpartnerschaften fördern will.

12 000 Euro bekommen die Schulen für das zweijährige Projekt. Damit werden Reise- und Arbeitskosten gedeckt. Die Vorbereitungen dafür laufen am Thomaeum seit Beginn des Schuljahres. Gemeinsam mit Schülern aus Kuusamo/Finnland, Ulanów/Polen, Busto Arsizio und Istanbul/Türkei werden die Schüler ein eigenes Theaterstück nach Motiven der "Antigone" des griechischen Philosophen Sophokles erarbeiten. Bewusst wurde ein Stück ausgewählt, dass zu den Wurzeln des europäischen Theaters gehört.

Zur besseren Verständigung ist während des ganzen Projekts Englisch die gemeinsame Sprache. Das freut Englischlehrerin Michalak natürlich sehr. Sie ist begeistert, wie intensiv sich die Schüler mit dem antiken Text auseinandersetzten. Zu ihren Kollegen in den anderen Ländern hat Michalak per E-Mail Kontakt.

Auch die Schüler, die in Italien bei Gastfamilien wohnten, hatten sich mit ihren Kollegen ausgetauscht. Die Verständigung mit den Gastfamilien lief ebenfalls auf Englisch. Eine gute Vorbereitung aufs spätere Studien- oder Berufsleben, meint die Lehrerin, denn Englisch ist nun einmal die Weltsprache Nr.1.

Reihum fahren in den nächsten zwei Jahren jeweils vier Schüler in die Partnerstädte. 2010, zum Ende des Projektes, soll Premiere des Stückes sein. Auch wenn dies vielleicht nicht in Kempen ist, wird es auf jeden Fall eine Verfilmung der Aufführung geben, die an der Schule gezeigt wird.