Kultur Kempen: Tanz der Vampire

Mit einer rasanten Inszenierung geht das Thomaeum in die Sommerferien.

Kempen. "Carpe Jugulum - ruhig Blut", dass war tatsächlich Motto im Theater am Thomaeum. Denn bei der rasanten Geschichte um den Besuch der Vampire im Königreich von Verence (Felix Woitschig) war dann doch der eine oder andere Hals in Gefahr, von den Beißerchen der Vampire erwischt zu werden.

Man erinnere sich, bereits in der letzten Saison hatten die drei Hexen in "Macbest" allerhand zu tun, ihr Reich zu retten. Eine von ihnen, Magrat (Karolin Rübo), ist inzwischen die Gattin des Königs geworden. Aber wenn jetzt die Vampire das Reich bedrohen, knüpft sie natürlich wieder den Bund mit den anderen Hexen.

In der letzten Inszenierung des Schuljahres bewiesen Brigitte Nienhaus und ihre Assistentinnen Aniela Tenhaef und Christina Hanzen, dass man 40Schauspieler unter einen Hut bringen kann. Das Ganze mit viel Witz und Humor, mit spannenden Regie-Einfällen, gutem Einsatz von Ton und Licht. Das Bühnenbild bewusst sparsam. Vorhänge reichen, Schauplätze zu dekorieren.

Und da gibt es ja noch den lustigen "Wegweiser" in Form von Sara Niemeyer, die mit Pappschildern und wunderbarer Pantomime den Ort des Geschehens ausweist. Und Igor (Sebastian Stegmanns), Diener der blutrünstigen Vampirsfamilie. Erstaunlich, wie er mit Sprach- und Gehfehler durchhält und mit seinem Witz das Publikum fängt.

Es fällt schwer, jedem gerecht zu werden. Christina Krings als Granny Weatherwax war bezaubernd. Ebenso die Hexe Agnes Nitt (Melanie Prause) und ihr zweites Ich Perdita (Sarah Klewes). Herrlich biestig die Vampirstochter Lacrimosa (Franziska Mayntz). Dorian Pluschke schaffte als Vampirsvater den schmalen Grat zwischen altmodisch und modern.

Fazit: Die Inszenierung war beeindruckend, wenn auch ein wenig zu lang.