Leseclub: Schüler suchen sich erste Ferienlektüre aus
215 Kinder und Jugendliche haben sich angemeldet. Zwei Drittel der rund 450 Bücher sind neu. Die Auswahl ist riesig.
Breyell. „Ich habe noch keine bestimmte Richtung von Büchern gefunden, die mir am Besten gefällt“, sagt Lisa (11) und stöbert unschlüssig in einem Bücherregal. Dort reihen sich Freundschaftsgeschichten neben Erzählungen von Detektiven und Fußballspielern bis hin zu Grusel-Stories. Ihre Entscheidung fällt schließlich zugunsten eines Märchens über drei Magier. „Das klingt besonders spannend“, so die Schülerin.
Wie Lisa lockte die Eröffnung des „Sommer-Lese-Clubs“ gestern viele junge Leser in Begleitung von Eltern oder Geschwistern in die Breyeller Stadtbücherei. 215 Schüler haben sich in diesem Jahr angemeldet; ein Großteil schaute gleich bei der ersten Gelegenheit in der Bücherei vorbei. In den nächsten sechs Wochen der Ferien stehen ihnen dort 450 Bücher kostenfrei zur Verfügung. Rund zwei Drittel dieses Bestandes sind neu angeschafft worden.
„Wir haben uns im Vorfeld um eine altersgerechte Auswahl bemüht“, erklärt Ulrich Schmitter, der Leiter der Bücherei. Dazu zählen leichtere Lektüren über Sport und Freizeit ebenso wie Bücher, die eine ernsthafte Problematik behandeln. Angesprochen werden sowohl Jungen, als auch Mädchen. Mitmachen können alle angehenden Fünftklässler aus der Region.
Sie leihen sich ein Buch aus, geben es wieder zurück sobald sie es ausgelesen haben, beantworten einige Fragen zum Inhalt und erhalten dann einen Stempel auf ihrer Teilnehmerkarte. Für die Schüler ist dies ein zusätzlicher Ansporn: Jeder Teilnehmer, der mindestens drei Bücher gelesen hat, erhält im Rahmen einer Abschlussfeier am 27. August ein Zertifikat. Darüber hinaus steht ihm dadurch ein Vermerk auf dem nächsten Schulzeugnis in Aussicht.
Ziel der Aktion ist es, den Kindern einen Anreiz zum Lesen zu geben. „Viele von ihnen haben sich bis hierhin lediglich mit Schullektüren befasst“, erklärt Birgitt Mager, die als Bücherei-Mitarbeiterin die Kinder bei der Suche nach einem passenden Buch unterstützt. „Der Lese-Club basiert auf einer freiwilligen Basis. Welches Buch die Schüler lesen möchten, hängt von ihren eigenen Interessen ab. So können sie eine Begeisterung fürs Lesen entwickeln“, sagt Mager.
Darüber hinaus stärke der Club das Gemeinschaftsgefühl. Kinder können sich über die Bücher unterhalten. Die Bücherei stellt zugleich einen gemeinsamen Treffpunkt dar. Um die Aktion zu bewerben, ist Mager in den vergangenen Wochen selbst in Nettetaler Schulklassen zu Besuch gewesen — mit Erfolg, wie die 215 Anmeldungen zeigen.