Nettetal: Integration - „Gemeinsam können wir was bewegen“

In Nettetal soll sich ein Netzwerk etablieren, in dem verschiedene Vereine und Organisationen Hilfsmaßnahmen entwickeln.

<strong>Nettetal. Auftakt für das neue "Netzwerk Integration": Dazu konnte Initiator Cüneyt Devici, Vorsitzender des Ausländerbeirats, am Mittwochabend mehr als 30 Interessierte im Lobbericher Rathaus begrüßen. Es geht darum, die Integration von Ausländern und von Personen mit Migrations-Hintergrund zu verbessern. Das Netzwerk will sich mit konkreten Hilfs- und Unterstützungs-Maßnahmen befassen.

Schwerpunkt soll die Verbesserung von Lebenssituationen vor Ort sein. "Ein wichtiges Projekt für Nettetal - ein Thema, das im Rathaus hochrangig angesiedelt ist", betonte Bürgermeister Christian Wagner (CDU). Er kündigte an, zur Finanzierung einer städtischen Migrations-Fachkraft einen Förderantrag beim Land zu stellen. Wagners Leitspruch "Wir wollen Brücken bauen", griff Devici auf: "Gemeinsam können wir ’was bewegen, zum Positiven verändern."

Wie ein roter Faden zog sich das Problem der Sprach-Förderung durch die Veranstaltung. Dabei stellte sich heraus, dass die größten Probleme beim Erlernen der deutschen Sprache nicht die Kinder, sondern die Eltern haben. Wagner hatte hervorgehoben, "wenn ich in einer Gesellschaft Fuß fassen will, muss ich deren Sprache beherrschen".

Der evangelische Pfarrer Matthias Engelke sah "Handlungsbedarf" vor allem bei alten Menschen "die es nicht gepackt haben, Deutsch zu lernen", und beim Integrations-Begriff: aufeinander zu bewegen von Deutschen und Ausländern. Seine Forderung: "Menschen muslimischen Glaubens müssen ihre Verstorbenen hier begraben können." Dass dies in Nettetal nicht möglich ist, war selbst für Beigeordneten Marc Lahmann neu.

Marie-Luise Hellekamps, städtische Street-Workerin, beklagte den mangelnden Kontakt zu muslimischen Mädchen.