Rathaus-Sturm in Nettetal: Möhnen an die Macht

Keine Chance hatten am Donnerstagnachmittag die Verteidiger des Lobbericher Rathauses gegen die närrische Übermacht.

<strong>Lobberich. Exakt um 17.11Uhr brachen alle Dämme. Rund 200Möhnen- oder waren es vielleicht sogar 300?- stürmten das Rathaus am Doerkesplatz, um für den Rest der fünften Jahreszeit die Regentschaft zu übernehmen. Zuvor hatten sich die maskierten Damen im und am "Tuddel" versammelt, um sich auf die bevorstehende Aufgabe einzustimmen. Mit Musik und Polizeibegleitung waren sie dann von der Breyeller Straße zum Doerkesplatz marschiert. Hinter den Kulissen des Rathauses hatte zuvor der neue Erste Beigeordnete Armin Schönfelder aus längst vergangenen Tagen erzählt. Nämlich wie er dereinst während des Jura-Studiums in Mainz erleben musste, wie fassungslos Narren reagieren können. Die Menschen hätten bittere Tränen geweint, als wegen des Golfkrieges nicht richtig Karneval gefeiert wurde. In Nettetal erlebte er seinen ersten "ernsthaften Einsatz" und überstand ihn schadlos.

Hingegen schwankte Susanne Fritzsche. Die Baudezernentin, in den Jahren ihrer Kempener Zeit Rathaussturm-erprobt, hatte sich gleich doppelt zu kümmern: Um die Verteidigungsstrategen in der Chefetage des Rathauses und die Verantwortlichen, die sich um den hier und da festzustellenden Alkoholmissbrauch von Jugendlichen kümmerten.

Prinz Manfred IV. und ihrer Lieblichkeit Prinzessin Ingrid von der Steegerstraße, kurz "Ingrid Steeger" genannt, stiegen schließlich mit Wagner in den Korb der Drehleiter der Feuerwehr, um eine Runde in luftiger Höhe über das närrische Fußvolk hinweg zu drehen. Der Rest ging im karnevalistischen Trubel der Jecken unter...