Kempens Katholiken unter einem Dach
Die Propstei-Gemeinde lädt St.Hubert, Hagelkreuz und Kamperlings zu einem Bündnis ein. Mit rund 40 Besuchern war der Abend in der Burse entsprechend gut besucht.
Kempen. Eine Kempener "Gemeinschaft der Gemeinden" (GdG) rückt näher. Am Dienstagabend warb der Pfarrgemeinderat von St. Marien für ein Vierer-Bündnis mit den katholischen Gemeinden Christ-König, St.Josef, St.Hubertus und St.Marien.
Hintergrund: Bischof Heinrich Mussinghoff hatte vorige Woche einer angestrebten GdG St.Hubert-St.Tönis-Hüls eine Abfuhr erteilt und auf ein Bündnis innerhalb der Kempener Gemeindegrenzen verwiesen; denkbar für Aachen sei höchstens noch eine Verbindung mit den beiden Tönisvorster Gemeinden St.Cornelius St.Tönis und St.Godehard Vorst.
"Das ist für uns Zukunftsmusik", machte Leenen gleich zu Beginn der Sitzung deutlich, dass St.Marien eine Kempen-Lösung favorisiert. Die Vorteile lägen auf der Hand: Neben vielen Schnittpunkten wie Kindergärten, Jugendheim Komma, Schulpastorale oder Chor-Kooperationen hätten die Kempener Gottesdienstbesucher keine Berührungsängste, die eine oder andere Kirche aufzusuchen.
"Tönisvorst ist da schon weiter weg", gab Leenen zu bedenken. Zumal die beiden Gemeinden dort seines Wissens eigene Probleme hätten, die es zunächst zu überwinden gelte.
Auch sensible Themen wie Finanzen, die in einem künftigen Kirchengemeinde-Verband zu erörtern seien, könnten innerhalb Kempens pragmatischer behandelt werden. Leenen: "Wir sehen die geäußerten Bedenken wie zentralisierende Tendenzen sehr wohl und nehmen das ernst. Aber für die vier Kempener Gemeinden ist eine GdG dennoch eine Chance."
Auch vor dem Hintergrund, dass es immer weniger Priester und Gelder gebe, müsse man sich zusammenraufen und die Kräfte bündeln. "Und zwar auf gleicher Augenhöhe. Wir haben doch keine Ambitionen, eine andere Gemeinde zu vereinnahmen"
Während der anderthalbstündigen Sitzung habe es zahlreiche Nachfragen gegeben, Kritik am Vierer-Bündnis sei allerdings keine gekommen. "Wir hatten den Eindruck, dass es mittlerweile viele Befürworter unserer Idee gibt."