Sauberkeit nur ausreichend

Reinigung: An der Breyeller Grundschule wird wieder unterrichtet. Kann die Reinigungsfirma Gewa die Aufgaben überhaupt bewältigen?

Nettetal. "Der Zustand ist ausreichend", bescheinigte Horst Gerlach, Leiter der Breyeller Gemeinschafts-Grundschule, gegenüber der WZ. Gestern konnte der Unterricht wieder stattfinden, nachdem er am Montag wegen mangelhafter hygienischer Zustände ausfallen musste (die WZ berichtete gestern).

Eine "Sondereingreiftruppe" von vier Reinigungskräften habe dafür gesorgt, dass die Sanitärbereiche in einem passablen Zustand seien. Ideal sei die Situation aber immer noch nicht, betonte Gerlach. Auch an anderen Schulen in Nettetal sind die Schulleiter noch nicht zufrieden. In der katholischen Grundschule Schaag sorgen beispielsweise Betreuerinnen dafür, dass die Räume der Offenen Ganztagsschule in Ordnung sind.

Die Oberhausener Firma Gewa, die seit Anfang des Jahres mit den Reinigungsarbeiten in den städtischen Gebäuden Nettetals betraut ist, versichert, dass man alles tue, um die Probleme zu lösen. "Wir sind dabei, Reinigungspersonal von Oberhausen nach Nettetal zu bringen, um das Defizit auszugleichen und schalten auch weiter Anzeigen", erklärte Richard Matthaei gestern auf WZ-Anfrage.

Einen anderen Eindruck hat dagegen Sylvia Kerbusch gewonnen. Die Lobbericherin hatte sich telefonisch bei der Firma nach einem Job als Reinigungskraft erkundigt. "Ich habe mich direkt in der ersten Januar-Woche gemeldet. Da hat man mir gesagt, man habe gar keine Objekte in Nettetal", berichtet Sylvia Kerbusch. Gestern Morgen sei ihr dann mitgeteilt worden, man habe bereits genug Personal. "Das kann ich mir nicht vorstellen. Unsere Mitarbeiter sind alle im Bilde", entgegnet Matthaei.

Der Eindruck, dass die Firma Gewa die Aufgaben nicht bewältigen kann, bleibt. Auch die Stadt hat nun angekündigt, die Zügel anzuziehen. "Wir erwarten jetzt zählbare Ergebnisse", so Stadtpressesprecher Christoph Kamps. Man prüfe den Vertrag auf die rechtlichen Möglichkeiten. Zwar sei ein Gesamtausstieg kein Thema, aber man prüfe, ob es möglich ist, die Reinigung einzelner Gebäude anderweitig zu vergeben. "Die erste Frage ist, ob das praktisch ist. Jede neue Firma bräuchte wieder Vorlaufzeit", so Kamps.

Priorität habe die Sauberkeit. Bei einer Begehung der Schulen am Montag hätte sich gezeigt, dass 70 bis 80 Prozent der verlangten Aufgaben erfüllt sind, heißt es von der Stadt. Für die Lehrer, Schüler und Eltern bleibt der Hinweis auf den Stichtag: Am 6.Februar soll der Normalbetrieb laufen. Sprich: Ab Aschermittwoch soll es sauber sein an den Schulen der Seenstadt.