Vertigo: Grünes Licht für Rot-Licht

Ausschuss: Für die Kreuzung B509/Bahnstraße wird es eine Ampel geben.

Grefrath. Im Schnelltempo bewältigte der Haupt- und Finanzausschuss seine öffentliche Sitzung am Montagabend. Die Themen: Rot-Licht bei der "Villa Vertigo", Lärmschutz-Streit mit dem Kreis Viersen, mehr Fallschirme über der Niers. Und: Nützen Spiegel etwas gegen das Verkehrs-Desaster an der Ecke Dunkerhof-/Umstraße?

Es ist kein Karnevals-Scherz: An der Kreuzung B509/Bahnstraße, an deren Verlängerung bekanntlich der Saunaklub "Villa Vertigo" liegt, wird es des öfteren Rot-Licht geben. Ordnungsamtsleiter Norbert Franken gab bekannt, dass die geforderte Ampel jetzt doch kommt. Nach neuen Computer-Auswertungen von Verkehrszählungen habe es grünes Licht für die Anlage vom Landesbetrieb Straßenbau gegeben. Die Gemeinde brauche sich lediglich an den Ausbau-Kosten zu beteiligen.

Manfred Wolfers junior (CDU) erkundigte sich nach dem Lärmschutz-Ersatz für die Wand gegenüber dem Sporthotel, die im Januar 2007 dem Sturm "Kyrill" zum Opfer fiel. Bauamtsleiter Michael Räppel antwortete, man werde in Kürze neue Förder-Richtlinien des Landes studieren können. Die Frage sei, ob da Geld locker gemacht werden könne.

Mit dem Kreis Viersen sei die Gemeinde im Clinch wegen dessen Finanzbeteiligung am Lärmschutz- denn die Umgehung ist Kreisstraße. Laut Räppel werde es entweder eine gütliche Einigung mit dem Kreis geben- oder die Gemeinde bezahlt die neue Wand erst mal, und dann werde rechtlich gestritten, "wer die Musik bezahlt", so der Bauamtsleiter.

Über der Niersgemeinde werde es noch mehr Fallschirme geben. Eingesetzt werden für die Springer größere Maschinen. "Die Anzahl der Flüge wird nicht höher", beruhigte Franken, "es werden nur mehr Fallschirmspringer in der Luft sein". Voriges Jahr habe es 9344 Flugbewegungen gegeben, das bedeute etwa 4600Starts und Landungen. 21Prozent davon seien Flüge für die Fallschirm-Fans. Nur 6,6 Prozent der Flugzeuge sind auf Niershorst stationiert: "Das ist ein öffentlicher Landeplatz", erläuterte der Leiter des Ordnungsamtes.

SPD-Fraktionschef Jochen Monhof erkundigte sich nach der Verkehrs-Situation an der Kreuzung Dunkerhof-/Umstraße. Franken erläuterte, dort seien Querungshilfen fehlendem Geld "und dem Veto des ÖPNV" (Busse) zum Opfer gefallen. Über Monhofs Anregungen, wenigstens Spiegel anzubringen, will die Verwaltung nachdenken.

Und: Das "Wunder" des plötzlich ausgeglichenen Haushaltes der Gemeinde mit einem Volumen von 27,8 Millionen Euro im Verwaltungs- und 5,6Millionen im Vermögens-Haushalt (WZ berichtete) ging im Haupt- und Finanzausschuss sang- und klanglos über die Bühne. Zwar könne es im Einzelnen noch minimale Änderungen geben, aber die seien marginal, "Kleinigkeiten eben", wie Kämmerer Wolfgang Rive anmerkte.