Die Bahn im Kreis Viersen Dynamischer Schriftanzeiger geht in den Pilotbetrieb

Kempen · Grundlegende, digitale Erneuerungen: Vollsperrungen bleiben allerdings unumgänglich.

Udo Schiefner MdB (Mitte) im Gespräch mit Stephan Boleslawsky (l.) und Werner Lübberink.

Foto: SPD

(Red) Weitere Planungen der Bahn für den Kreis Viersen ließ sich Udo Schiefner MdB (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschuss im Deutschen Bundestag, in dieser Woche vor Ort erläutern. Der Bundestagsabgeordnete und die Bürgermeister Christian Küsters in Nettetal und Christoph Dellmanns in Kempen wurden vom Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für NRW, Werner Lübberin, unter fachlicher Begleitung der Deutschen Bahn informiert. Ortstermine an den Bahnhöfen in Kempen und Kaldenkirchen gehörten zur Tagesplanung des Bundestagsabgeordneten.

Zusammen mit Werner Lübberink und Stephan Boleslawsky, Regionalbereichsleiter der DB-Bahnhofstochter Station&Service, besuchte Schiefner den Bahnhof Kempen. Der Fokus des Gesprächs lag auf der Reisendeninformation am Bahnhof. Boleslawsky erläuterte, dass der Pilotbetrieb des neuen dynamischen Schriftanzeigers Ende März beginnen werde. Während der Betriebserprobung im April soll der bisherige Anzeiger weiterhin die Reisenden informieren. Zusätzlich sollen bereits Ende Februar in den Vitrinen beider Bahnsteige moderne dynamische Infomonitore die Bahnverbindungen anzeigen.

Außerdem haben sich Schiefner, Lübberink und Bürgermeister Dellmanns über das digitale Schnellläuferprogramm entlang der Strecke Krefeld–Kleve ausgetauscht. Im Rahmen des Schnellläuferprogramms (SLP) wird die Strecke in zwei Bauabschnitten modernisiert und digitalisiert. Der erste Bauabschnitt verläuft von Kleve bis Geldern, der zweite Bauabschnitt von Geldern bis Kempen. Auf insgesamt rund 65 Kilometern werden die Stellwerke durch elf elektronische Stellwerk-Technikmodule (ESTW) für die Zugsteuerung ersetzt.

Der Fahrdienst steuert die Strecke dann aus den sechs Stellwerken in Kleve, Bedburg-Hau, Goch, Kevelaer, Nieukerk und Kempen. Dazu werden 170 Signale und 30 Weichenantriebe erneuert oder errichtet. 76 Bahnübergänge werden aufgerüstet und an die neue Technik angepasst oder vollständig erneuert. Insgesamt werden für die neue Steuerung 175 000 Meter Kabel verlegt. Der erste Bauabschnitt wurde 2021 im Rekordtempo realisiert. Zwischen Kleve und Geldern ist nun modernste Stellwerks- und Signaltechnik verbaut.

In diesem Jahr folgt neben der Realisierung des zweiten Bauabschnitts durch das SLP auch die Erneuerung des Oberbaus durch ein separates Projekt. Dazu erfolgen ab dem Sommer nochmals umfangreiche Totalsperrungen. In der Zeit vom 25. Juni bis 8. August ist die Strecke zwischen Kleve und Krefeld aufgrund von Oberbaumaßnahmen vollständig gesperrt.

In der Zeit vom 9. August bis 27. November ist die Strecke zwischen Geldern und Krefeld aufgrund des SLP vollständig gesperrt. Ein Schienenersatzverkehre werde eingerichtet.

(ure)