St. Hubert: Achim Rothe sagt Adieu
Der Jugendleiter der evangelischen Kirchengemeinde geht nach Krefeld.
St. Hubert. Am Ende überwog das weinende Auge doch ein wenig dem lachenden. "Der Abschied geht mir näher als gedacht", gestand Jugendleiter Achim Rothe (53) am Sonntagvormittag bei seiner offiziellen Verabschiedung im Gemeindezentrum der Gustav-Adolf-Kirche ein.
Nach 13 Jahren hauptamtlicher Jugendarbeit war es für ihn nicht leicht, "Tschüss" zu sagen. "Am meisten Spaß haben mir immer die Kinderfreizeiten gemacht. Das war der alljährliche Höhepunkt. Außerdem fand ich es in meinem Job faszinierend zu beobachten, wie aus den Kindern Persönlichkeiten wurden - die wir mit unserer Arbeit sicherlich ein Stück weit mitgeprägt haben", resümierte Rothe.
Besonders viel Mühe hatten sich die Kinder und Jugendlichen zum Abschied des beliebten Jugendleiters gemacht. Sie führten die Castingshow "Wer wird der neue Achim?" auf. Diese tolle Idee, angelehnt an ähnliche Fernsehformate, rührte Achim Rothe zu Tränen.
Sowohl Jury als auch Moderatoren waren sich einig: "Den Achim kann keiner ersetzen." Die Kandidaten der Show gaben sich große Mühe, den Titel an sich zu reißen - mal konservativ, mal als lockeres Blumenkind. Am Ende stand dann fest, dass das alles nicht passt, denn "Achim ist Achim".
Und er bleibt der evangelischen Gemeinde erhalten. Rothe ist im Vorstand des Fördervereins für die Kinder- und Jugendarbeit "Rabenstark" und will zudem Gottesdienste gestalten und predigen.
Sein neuer Arbeitsplatz ist am Westwall 40 in Krefeld. Dort hat die Diakonie Krefeld-Viersen ihren Sitz, bei deren Betreuungsverein Rothe anfängt.
Er wird sich um Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung kümmern. Bereits im April 2008 hat Achim Rothe dort zehn Stunden pro Woche gearbeitet und das Pensum stetig erhöht. "Ich kenne schon viele der Aufgaben und freue mich darauf", sagt er.
Rothes Aufgaben in St. Hubert wird seine Frau Kordula übernehmen. Der Konfirmandenunterricht ist nun Aufgabe von Petra Hörnlein. Die Verabschiedung im gemütlichen Kreis machte den Abschied für Rothe und alle anderen erträglicher -wenn auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge.