"Ich habe zu meiner Einzelausstellung eine Gastkünstlerin eingeladen, weil es von der Thematik her passte", sagt Kalkhoff, die 26 Bilder in Kempen ausstellt. Titel wie "Beflügelt" oder "Ornis" führen direkt in ihre Welt der Vögel und Fabelwesen, die von klaren Formen und diffuser Mehrschichtigkeit bestimmt ist.

Marianna Kalkhoff bedruckt China- oder Japanpapier, und überarbeitet die Motive mit feiner Pinselführung. Diese "organische Formensprache" ist aussagekräftig und zerbrechlich, feingliedrig und präsent - und führt in die dritte Dimension.

Dort angekommen, begegnet der Betrachter den Objekten von Magdalene Pesch. Die Gastkünstlerin arbeitet seit gut 40 Jahren mit Ton, fertigt Keramiken und zeigt in Kempen auch Skulpturen aus Pappmaschee sowie Skelett-Köpfe von Vögeln. "Während eines Strandspaziergangs, bei dem ich den Schädel eines Strandläufers gefunden habe, kam ich auf die Idee", erklärt sie.

Peschs künstlerische Weiterverarbeitung natürlicher Rohmaterialien führt zu faszinierenden Objekten mit Vogelschädeln als Kopf. Die teils mit Seide überzogenen Gewänder hüllen die Gestalten in durchschaubare und doch rätselhafte Deckmäntel, willkommen in der Fabelwelt.

Nicht weniger spannend sind Peschs Objekte aus Ton, teils mit Bussard-, Fasan- oder Straußenfedern geschmückt. Neben glasierten Oberflächen fiel vor allem das Schillern spanischer Tonerde auf, Reiseandenken von der iberischen Halbinsel. Die Ausstellung in einem Wort: fabelhaft.