Von Kaufrausch keine Rede
In Kempen sind die Geschäftsleute weitgehend zufrieden. In kleineren Orten haben die Kassen allerdings weniger geklingelt.
Kempen/Grefrath/Nettetal. Die Tage "zwischen den Jahren" sind für die Einzelhändler traditionell noch einmal Großkampftage. Gutscheine werden eingelöst, Umtäusche getätigt, die Scheinchen von Oma in die heiß ersehnte Carrera-Bahn umgewandelt. Und manchen entschädigen diese Tage für ein eher durchwachsenes Weihnachtsgeschäft.
Dass Leute die Geschenke, die nicht nach ihrem Gusto waren, jetzt wieder umtauschen, komme recht selten vor. "Das sind vielleicht fünf Prozent des Geschäfts", sagt Niermann. "Wer gut berät, muss auch wenig umtauschen." Dafür kommen jetzt viele, um ihre Gutscheine einzulösen - und das Weihnachtsgeld für die teilweise reduzierte Ware auf den Kopf zu hauen.
Darauf hofft auch Jutta Reinders. In ihrem Sport-Geschäft in St.Hubert war vor dem Fest nicht so viel los, wie sie sich erhofft hatte. "Zufrieden bin ich nicht", meint sie. So mancher Kunde steuere zum Einkauf größere Häuser in größeren Städten an, andere seien in Urlaub. "Außerdem wird häufig Geld verschenkt. Davon können wir dann erst nach den Feiertagen profitieren."
Nicht zuletzt habe auch das Wetter zum durchwachsenen Geschäft beigetragen. Udo Witzel: "Es wurde einfach zu spät winterlich. Dann kaufen nur wenige dicke Kleidung."
Umtausch: Dieser erfolgt bei z.B. Kleidung, Elektrogeräten oder Spielzeug freiwillig. Ein generelles Recht darauf gibt es nicht, zumindest solange die Ware keine Mängel aufweist.
Reklamation: Wenn das jedoch der Fall ist, kann der Mangel innerhalb von zwei Jahren ab Kauf reklamiert werden. Allerdings muss dann auch nachgewiesen werden, dass der Artikel bereits beim Kauf fehlerhaft war - und das ist schwierig, wenn das schon länger her ist.
Gutschein: Hier muss man auf die Einlösefrist achten. Grundsätzlich müssen Gutscheine mindestens ein Jahr gültig sein. Wenn nicht anders vereinbart, gilt sogar eine Frist von drei Jahren.