Wagner: Kein Nachteil für heimische Firmen

Stadt untersucht, wie es mit der Vergabe in Nettetal aussieht.

Nettetal. Heimische Firmen haben bei der Auftragsvergabe durch die Stadt keine Chance- dieser Vorwurf ist immer wieder zu hören. Mal hinter vorgehaltener Hand, mal in aller Öffentlichkeit. Um subjektive Vorwürfe objektiv beantworten zu können, hat Bürgermeister Christian Wagner das Thema von seinen Dezernenten untersuchen lassen. Und dabei kam Erstaunliches zu Tage.

Der größe Teil der Aufträge bleibt in der Seenstadt, so das Ergebnis des Nette-Betriebs. Laut Baudezernentin Susanne Fritzsche wurden 2007 im Bereich Hochbau für Investitionen und die Sanierung von Gebäuden 2,5 Millionen Euro ausgegeben. Gut 75 Prozent ging an Nettetaler Firmen (1,8 Millionen Euro), weitere 15 Prozent an Unternehmen aus dem Kreis Viersen. Ähnlich die Situation im Tiefbau, wo für kleinere Reparaturen auch externe Hausmeister-Dienste eingesetzt werden. Von den 2,2 Millionen Euro Auftragsvolumen blieben 71 Prozent in der Seenstadt.

Ähnliche Größenordnungen würden auch für Baugesellschaft, Stadtwerke und Krankenhaus gelten, "natürlich außer bei medizinischen Geräten", so Wagner.

1.Beigeordneter Armin Schönfelder berichtete, dass der größte Teil der Ausgaben für Schulen ebenfalls in Nettetal bleibe. Dies gelte beispielsweise für Bücher (140.000 Euro), Mahlzeiten (120.000), die Einrichtung der Küchen (70.000) und die Schulbusse (331.000 Euro).

Und das soll noch nicht alles gewesen sein. Damit für die Reinigung der öffentlichen Gebäude wie Rathaus, Schulen und Turnhallen nicht nur große Unternehmen eine Chance haben, wurden die Arbeiten in sechs Abschnitte unterteilt. Die entsprechende Ausschreibung erfolgt Mitte Oktober. Bekanntlich hatte die Vergabe des Auftrags an die Firma Gewa (Oberhausen) nicht den erwünschten Erfolg gebracht.

"Wie man sieht, ist es wirklich kein Thema, dass in Nettetal heimische Firmen benachteiligt werden", so Wagner. Aber trotzdem sollen die Mitarbeiter der Verwaltung aufmerksam die Entwicklungen verfolgen. Und eine ganz besondere will Wagner im "Netzwerk Wirtschaft" anstoßen: Bei Ausschreibungen sollen sich kleinere Firmen zusammentun. Damit noch mehr Aufträge an heimische Firmen gehen.